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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

Indess darf man diese scheinbare optische Gleichartigkeit nicht zu<br />

hoch veranschlagen. Nicht blos, dass unter Umständen auch das<br />

Agens, durch welches die Coagulation herbeigeführt wurde, das Aussehen<br />

der Zellen modificirt, die z. B. durch Salpetersäure gelb werden,<br />

durch Kali oder Ammoniak stark quellen, sondern auch bei Abwesenheit<br />

dieser Complicationen zeigen die in Starre abgestorbenen Zellen<br />

constant ein abnormes Verhalten gegen allerlei färbende Reagentien,<br />

und wenn das nicht von Anfang an der Fall ist, so bleibt es auf die<br />

Dauer niemals aus, weil die abgestorbenen Zellen früher oder später<br />

weitere Veränderungen durchmachen. Von diesen ist keine bemerkenswerther<br />

als das Verschwinden der Zellkerne, dasinder grossen<br />

Mehrzahl dieser Fälle sehr bald eintritt, in der Regel schon einige<br />

Stunden nach dem Absterben mit dem Undeutlichwerden der Kerncontouren<br />

beginnt und innerhalb 24 Stunden vollendet zu sein pflegt.<br />

Weder in den Infarcten, den sog. Fibrinkeilen, noch in den croupösen<br />

und diphtherischen Pseudomembranen, noch in den Herden um<br />

die Mikrokokkencolonien, noch in den diversen käsigen Herden gelingt<br />

es so wenig, wie im weissen Thrombus, durch Essigsäure, durch<br />

Carmin, Hämatoxylin, Bismarckbraun oder andere kernfärbende Reagentien<br />

die alten Zellkerne zum Vorschein zu bringen; auch in den<br />

abgestorbenen Leberlappen vermisst man sie in vielen Acinis, wenn<br />

die Thiere den Eingriff etwas längere Zeit überlebt haben.<br />

Der Kernschwund ist aber nicht die einzige Veränderung, welche<br />

abgestorbene Zellen erfahren können. Auch Verkleinerung und<br />

Schrumpfung der Kerne, dann vacuoläre Degeneration derselben<br />

wird nicht selten beobachtet; möglich auch, dass ein Zerfall der<br />

Kerne in kleinere Fragmente, so zu sagen, Theilstücke, der öfters in<br />

der unmittelbaren Nähe von Aetzschorfen u. dgl. gesehen wird, in<br />

diesen Fällen der Nekrose zugerechnet werden muss, wiewohl wir<br />

demselben auch anderswo begegnen werden. Am Protoplasma der abgestorbenen<br />

Zeilen beobachtet man zuweilen eine Quellung, ferner<br />

auch Granulirung, während allerdings am häufigsten ein allmählicher<br />

Verlust der scharfen Contourirung, ein förmliches Verschwimmen und<br />

Verwaschen der Zellgrenzen sich einstellt, das dann der Vorbote<br />

des völligen Untergangs und Verschwinden der Zellen ist; manchmal<br />

endlich nimmt das abgestorbene Zellenmaterial eine ganz eigenthümlich<br />

glänzende Beschaffenheit an. Alle diese Dinge werden, wie ich<br />

vorhin schon andeutete, ganz wesentlich durch das nekrotisirende Agens<br />

beeinflusst, und jedenfalls lassen sich allgemeine Regeln darüber nicht

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