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I. Herz.

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Pathologie der anorganischen Gewebsbestandtheile. I>07<br />

dünn, ja sogar bei hohen Graden von Kalkarmut h weich<br />

und biegsam werden, wenn sie ein Futter bekommen, das<br />

alle übrigen not hwend igen Bestandtheile der Nahrung in<br />

ausreichender Menge, dagegen keine oder j eilen fal ls zu wen ig<br />

Erdsalze enthält. Ob diese Verarmung an allen Knochen gleich-<br />

massig erfolgl oder ob einzelne Knochen früher und stärker an Kalk­<br />

salzen einbüssen. als andere, darüber fehlt es noch an detaillirten<br />

Untersuchungen; a priori erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass<br />

die Knochen, welche mehr gebraucht werden als andere, deren Stoff­<br />

wechsel deshalb ein regerer ist, in dieser Hinsicht sich anders ver­<br />

halten, als die übrigen Theile des Skeletts, und auch mancherlei Er­<br />

fahrungen aus der menschlichen und thierischen Pathologie sprechen<br />

in diesem Sinne.<br />

Denn beim Menschen und einer Anzahl Thierarten mit knöchernem<br />

Skelett giebt es gewisse Krankheiten, bei denen die Knochen<br />

weniger Kalksalze führen als normal und deshalb entweder<br />

brüchiger oder biegsamer, jedenfalls weicher sind, als unter physiolo­<br />

gischen Verhältnissen. Findet sich das bei jugendlichen Individuen,<br />

deren Skelett noch wächst, s nennt man die Krankheit beim<br />

Menschen bekanntlich Rachitis, bei den Füllen. Kälbern, Lämmern,<br />

Ferkeln und Zicklein, eventuell bei den jungen Raubthieren unserer<br />

Menagerien ist der technische Ausdruck dafür die Lähme; hier er­<br />

reicht also der Knochen, so lange die Krankheit währt, nicht diejenige<br />

Härte, welche ihm zukommt. Dem gegenüber spricht mau von<br />

Knochen brüchigkeit oder Osteomalacie, wenn Knochen, die be­<br />

reits ihre physiologische Härte und Festigkeit besessen haben, wieder<br />

weich und brüchig werden. Eine derartige Verminderung der natür­<br />

lichen Festigkeit hat ungemein häufig im Greisenalter Statt, als Theil-<br />

erscheinung der senilen Atrophie, und wird dann auch wohl mit dem<br />

Namen der Haiist eresis oder auch senilen Osteomalacie be­<br />

legt; ausserdem aber tritt sie zuweilen als eine im Vergleich mit der<br />

senilen Form entschieden acute Krankheit, selbst unter Fieber­<br />

erscheinungen und heiligen Schmerzen in den befallenen Knochen, bei<br />

Individuen im besten Lebensalter auf. Diese im engeren Sinne<br />

Osteomalacie geheissene Krankheit wird, ausser beim Menschen,<br />

auch bei Rindern und Ziegen, öfters in den Menagerien und zoologischen<br />

Gärten auch bei Giraffen und Reihern beobachtet, und stellt das dar,<br />

was die Veterinärmedicin und die Thierzüchter Knochenbrüchigkeit

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