12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

96<br />

Pathologie der Circulation.<br />

sehr verschiedener Natur, doch auch gerade im höheren Lebensalter<br />

sich mit Vorliebe etablirt. Es ist dies die Gruppe der sklerotischen<br />

und atheromatösen Processe, durch welche vorzugsweise die<br />

Intima, und der kalkigen Einlagerungen, durch die Intima und Media<br />

afficirt werden. Denn während eine unelastische Arterienwand sich<br />

hinter der Dehnung durch die Pulswclle nicht wieder prompt und ausgiebig<br />

zu contrahiren vermag, kann ein starres und rigides Rohr durch<br />

die Pulswelle nicht ordentlich ausgedehnt werden. Der Lieblingssitz<br />

dieser sklerotischen, atheromatösen und kreidigen Degenerationen ist<br />

die Aorta, aber auch die Arterien niederer Ordnung sind zuweilen in<br />

solcher Ausdehnung davon ergriffen, dass daraus eine abnorme Erhöhung<br />

des Gesammtwiderstandes des Arteriensystems resultirt.<br />

Im kleinen Kreislauf dagegen spielen derartige Gefässerkrankungen<br />

nur eine geringe Rolle. Wohl aber giebt es sehr zahlreiche<br />

andere Processe, durch welche kleinere oder grössere Partieen des pulmonalen<br />

Gefässsystems unwegsam gemacht und dadurch der Gesammtquerschnitt<br />

desselben verkleinert, mithin der Widerstand daselbst erhöht<br />

wird. Dahin gehören die Schrumpfung der Lungen, dann allerlei meist<br />

chronisch verlaufende Ulcerationsprocesse und Höhlenbildungen,<br />

dann das Lungenemphysem, bei dem die Capillaren der<br />

schwindenden Alveolarsepta verloren gehen, dann die Verstopfungen<br />

von Arterien durch embolische oder thrombotische Pfropfe. In einer<br />

Lunge, welche durch irgend ein Moment, z. B. ein grosses pleu'ritisches<br />

Exsudat oder einen Pneumothorax mit starker Gasspannung,<br />

comprimirt und auf diese Weise unter ihr natürliches Volumen<br />

verkleinert wird, müssen ferner eine mehr oder minder grosse Zahl von<br />

Ge fassen verlegt und unwegsam gemacht sein. Doch trägt in der<br />

Lunge noch ein besonderes Vcrhältniss dazu bei, dass es daselbst,<br />

trotz aller Zugängigkeit der Gefässe, beträchtliche Erschwerungen der<br />

Circulation geben kann. Bekanntlich ist der Volumswcchsel, den die<br />

Lungen in den verschiedenen Phasen der Respiration erfährt, keineswegs<br />

gleichgültig für die Blutbewegung in ihr. Vielmehr erleichtert<br />

unter physiologischen Bedingungen die respiratorische Ausdehnung der<br />

Lungen die Strömung des Blutes in und durch ihre Capillaren nicht<br />

unerheblich, während im Gegcntheil die Druckcurve der A. pulmonalis,<br />

resp. natürlich eines ihrer Aeste, anzeigt, dass bei künstlicher<br />

Respiration die Einströmung des Blutes in die Lungencapillaren bei<br />

jeder Einblasung erschwert ist: beides sehr begreiflich aus den gerade<br />

entgegengesetzten Druckverhältnissen, unter denen die Lungencapillaren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!