12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

666<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

reaction keinen zweifellosen Entscheid gab. Das Verhalten unserer<br />

Substanz gegen Jod und Jodschwefelsäure hat, abgesehen von seinem<br />

diagnostischen Werth, dadurch noch ein besonderes Interesse, weil es<br />

Veranlassung geworden, dieselbe einestheils dem Cholesterin, anderntheils<br />

den Kohlehydraten anzureihen; Virchow, dem wir die genauesten<br />

Nachweise über die in Rede stehende Degeneration verdanken, bezeichnete<br />

die Substanz eine Zeit lang geradezu als thierische Cellulose,<br />

und auch der gebräuchlich gebliebene Name „Amyloid" ist<br />

aus einer solchen Auffassung hervorgegangen. Inzwischen ist mittelst<br />

chemischer Analyse zuerst durch Kekule 8 und noch schärfer durch<br />

Kühne und Rudneff 9 nachgewiesen worden, dass das Amyloid mit<br />

den Kohlehydraten Nichts gemein hat, vielmehr ein stickstoffhaltiger<br />

und in seiner procentischen Zusammensetzung mit den Eiweisssubstanzen<br />

übereinstimmender Körper ist. Von den im<br />

thierischen Organismus sonst vorkommenden Eiweisskörpern unterscheidet<br />

sich freilich das Amyloid sowohl durch sein Verhalten gegen<br />

Jod und Methylviolett, als auch durch seine Unlöslichkeit in pepsinhaltigen<br />

Säuren auffällig genug.<br />

Steht es hiernach fest, dass das Amyloid Nichts als ein eigenthümlich<br />

modificirter Eiweisskörper ist, so braucht man nach der<br />

Substanz, aus der es hervorgegangen, freilich nicht weit zu suchen.<br />

Aber für das Verständniss des ganzen Processes ist mit einem, in<br />

dieser Nacktheit hingestellten Zusammenhang Wenig gewonnen —<br />

besonders so lange wir nicht einmal wissen, wo und in welchen Organen<br />

die Umwandlung des gewöhnlichen Eiweiss in amyloides geschieht.<br />

Suchen wir in dieser Beziehung an den Fundorten Aufschluss<br />

zu erhalten, so scheint es zweckmässig, zweierlei Formen, in denen<br />

die Amyloidentartung auftritt, auseinanderzuhalten. Für einmal trifft<br />

man das Amyloid nicht so gar selten an vereinzelten Stellen, und<br />

zwar sowohl als mikroskopische Schollen und Körper, als auch in<br />

Gestalt ganz ansehnlicher tumorartiger Knoten; so in der Conjunctiva ,0 ,<br />

in fibrösen Kehlkopfstumoren 11 , auch in Narbenschwielen 12 , in thrombotischen<br />

Auflagerungen der <strong>Herz</strong>klappen und in Residuen alter entzündlicher<br />

Infiltrate 13 Interessanter und jedenfalls von weitaus grösserer<br />

pathologischer Wichtigkeit, als dieses lokale Auftreten des Amyloids,<br />

ist dieselbe Degeneration, wenn sie sich fortschreitend<br />

über eine mehr oder weniger grosse Zahl von Organen ausbreitet;<br />

diese Form ist es auch, welche der ursprünglichen Schilderung<br />

MerkeLs undVirchow's zu Grunde liegt und die bis heutigen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!