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I. Herz.

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71-) Pathologie der Ernährung.<br />

zur acuten allgemeinen Miliartuberkulose führen 42 , während<br />

sie sonst zu Lokalisationen des tuberkulösen Processes an Stellen Veranlassung<br />

geben kann, welche von der Eingangspforte weit entfernt<br />

liegen, so z. B. zu der charakteristischen fungösen Arthritis,<br />

welche man eine Zeit lang irrthümlicher Weise von der echten Tuberkulose<br />

streng sondern zu müssen gemeint und deshalb mit dem, nur<br />

zu missverständlichen und deshalb gegenwärtig auch wieder verlassenen<br />

Namen der „lokalen Tuberkulose" belegt hat.<br />

Alle diese Verhältnisse sprechen, dünkt mich, so beredt und eindringlich<br />

für die infectiöse Natur der Tuberkulose, dass wir<br />

in dieser unserer Ueberzeugung auch dadurch uns nicht erschüttern<br />

lassen, dass der directe Nachweis des tuberkulösen Virus bis heute<br />

noch ein ungelöstes Problem ist 44 . Erst wenn dies geglückt sein<br />

wird, werden wir so manche, heute noch unerklärte Einzelheiten im<br />

Verlauf der Krankheit verstehen; wir werden ferner die wichtige Frage<br />

beantworten können, ob das Virus lediglich den eigentlichen tuberkulösen<br />

Producten anhaftet oder ob es, worauf neuerliche Versuche<br />

von Baum garten 43 deuten, auch den Säften, insbesondere dem Blute<br />

des erkrankten Individuum, wenn auch möglicher Weise nur zeitweise,<br />

inhärirt; wir werden endlich vielleicht auch den Grund ermitteln,<br />

weshalb bei dem einen Individuum das Virus leichter haftet und besonders<br />

sich leichter und rascher weiterentwickelt, als bei dem andern.<br />

Es sind dies freilich mehr oder weniger empfindliche Lücken in unserer<br />

Kenntniss der Tuberkulose, indess sind es solche, die nur bei zu<br />

vielen Infectionskrankheiten in ganz der gleichen Weise wiederkehren.<br />

Habe ich Ihnen doch von der Mehrzahl der letzteren eingestehen<br />

müssen, dass wir bisher nicht in der Lage sind, die betreffenden<br />

speeifischen Organismen nachzuweisen, und jedenfalls sind wir nicht<br />

besser daran bei der Syphilis 46 , deren infectiöser Charakter trotzdem<br />

von Niemandem in Zweifel gezogen wird. Erst bei einer einzigen der<br />

uns hier beschäftigenden Krankheiten ist dieses Desiderat in einer<br />

wissenschaftlich unanfechtbaren Weise erfüllt, nämlich bei der Lepra,<br />

bei welcher, wie ich Ihnen schon früher (p. 298) erwähnte, Neisser 47<br />

niemals in den Knoten einen in Gestalt und gegenseitiger Anordnung<br />

wohl charakterisirten Bacillus vermisst hat. So alleinstehend dieser<br />

Befund aber zur Zeit noch ist, so begrüssen wir denselben nur mit<br />

um so grösserer Freude, als er in hohem Grade geeignet ist, unsere<br />

Hoffnung auf analoge Nachweise auch in den übrigen, so vielfach in

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