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I. Herz.

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440 Pathologie der Circulation.<br />

Prüfung des Mesenterium, als durch Bestimmung der Blutmenge nachweisen,<br />

welche in der Zeiteinheit aus einer geeigneten Vene, z. B.<br />

der Dorsalvene des Vorderbeins, vor und nach einer Infusion ausströmt,<br />

wobei zuweilen ganz enorme Unterschiede sich herausstellen.<br />

Auch braucht man nach dem Grunde dieser vom Blutdruck unabhängigen<br />

Strombeschleunigung nicht weit zu suchen. Es ist zweifellos<br />

der verringerte Reibungswiderstand, welchen die Passage des<br />

verdünnten Blutes durch die Capillaren erzeugt; die um so viel<br />

wässrigere Flüssigkeit wird bei Weitem weniger in den Gefässen<br />

engsten Kalibers aufgehalten, als die concentrirte. Mit dieser Auffassung<br />

ist es im besten Einklang, dass die Beschleunigung des Blutstroms<br />

nach einiger Zeit wieder nachlässt; denn wenn dieselbe auf<br />

der Verdünnung des Bluts beruht, so ist es sehr natürlich, dass sie<br />

abnimmt, sobald der Wassergehalt des Blutes wieder kleiner wird.<br />

Damit aber kommen wir zu der interessanten Frage, wo das<br />

Wasser bleibt, um welches das Blut künstlich vermehrt worden ist<br />

Denn dass schon sehr bald ein beträchtlicher Theil desselben<br />

aus dem Gefässsystem austritt, das ergiebt sich mit voller<br />

Sicherheit daraus, dass die effectiven Bestimmungen der Trockenrückstände<br />

nach der Infusion von Salzwasser jedesmal höhere Werthe<br />

ergeben, als die Berechnung derselben erfordert. Durch eine der Blutmenge<br />

gleiche Einspritzung von 0,6 procentiger Kochsalzlösung wird<br />

der Trockenrückstand des Gesammtblutes von ca. 20 pCt. auf 14,<br />

höchstens 13 pCt. verringert, und jede folgende Infusion erhöht den<br />

procentischen Wassergehalt des Blutes immer weniger. Doch hat es<br />

auch keine Schwierigkeit, den Verbleib des fehlenden Wassers festzustellen.<br />

Schon während des Versuches beginnen alle möglichen Drüsen,<br />

in freilich sehr wechselnder Reihenfolge, zu secerniren; grosse Mengen<br />

von dünnem, hellem Harn sammeln sich in der Blase an und werden<br />

von Zeit zu Zeit entleert, grosse Massen Speichels fliessen den Hunden<br />

aus dem Maul ab, aus dem Darm entleeren sich wiederholt wässrige<br />

Stühle, auch die Galle fliesst reichlicher, und nach dem Tode findet<br />

man regelmässig Magen und Darm strotzend mit trüber Flüssigkeit<br />

gefüllt. Aber nicht blos fast alle Secretionen sind bei diesen Versuchen<br />

enorm vermehrt. Wenn Sie die Lymphe auffangen, welche<br />

aus einer in den Duct. thoracicus dicht vor seiner Einmündung in die<br />

V. subclavia eingebundenen Canüle ausfliesst, so sehen Sie unmittelbar<br />

nach der ersten Salzwasserinfusion den Lymphstrom sich verstärken,<br />

und mit jeder weiteren Infusion wächst diese Verstärkung und Be-

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