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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

eines grossen melanotischen Gewächses, und aus einer völlig unbeachteten<br />

kleinen Hautcyste entwickelt sich ein umfangreiches Dermoid.<br />

Ja. noch mehr, es ist vollkommen denkbar, dass der Zellhaufen,<br />

welcher die Anlage der späteren Geschwulst darstellt, zwischen den<br />

physiologischen Elementen eines Theils mit unseren Hülfsmitteln absolut<br />

nicht zu unterscheiden ist. Das wird unschwer gelingen, wenn<br />

solch abnormer Zellhaufen sich inmitten eines nicht mit ihm übereinstimmenden<br />

Gewebes befindet, so z. B. wenn Knorpelinseln inmitten<br />

fertigen Knochengewebes sitzen geblieben sind, wovon Virchow 3 '<br />

neuerdings ein paar sehr instructive Beispiele beigebracht hat. Aber<br />

wie wollen Sie es einer Gruppe Epithelzellen oder von Zellen der<br />

Lymphdrüsen oder des Knochenmarks ansehen, ob sie aus der embryonalen<br />

Entwicklung übrig geblieben sind oder nicht?<br />

In der That ist dies der überwiegend häufigste Vorgang bei der<br />

Fntstehung der Geschwülste. Der Neugeborene bringt nicht die Geschwulst,<br />

sondern lediglich das überschüssige Zellmaterial mit auf die<br />

Welt, aus dem unter günstigen Verhältnissen später eine Geschwulst<br />

herauswachsen kann. Nur möchte ich noch einmal nachdrücklich<br />

bitten, dass Sie Sich nicht zu sehr an den Wortlaut des „überschüssigen<br />

Zellmaterials - " binden wollen; vielleicht wäre es selbst<br />

richtiger, statt dessen von demjenigen Material zu sprechen, welchem<br />

die Potenz zu späterer Geschwulstbildung beiwohnt, Denn auf diese<br />

Potenz kommt es an, die übrigens keine andere Eigenschaft ist, als<br />

wie sie so ungemein häufig bei der individuellen Vererbung und Entwicklung<br />

sich geltend macht, AVenn bei dem Sohn eines langmisigen<br />

Vaters die bis dahin völlig proport.ionirte und ganz unau flau ige JSfase<br />

im 8. oder 10. Lebensjahr oder noch später grosse Dimensionen annimmt<br />

und ungewöhnlich lang wird, so zweifelt Niemand daran, dass<br />

die Potenz zu diesem Wachsthum von Anfang an in der Nase existirt<br />

hat — obschon die sorgfältigste und genaueste mikroskopische Untersuchung<br />

eben dieser Nase in den ersten Lebensjahren ausser Stande<br />

gewesen sein würde, jene Potenz aufzudecken. Nichts wesentlich Anderes<br />

verstehe ich unter der potentiellen Anlage zu einer Geschwulstbildung,<br />

und wenn Sie statt des von mir gebrauchten Ausdruckes es<br />

vorziehen sollten, mit Ziegler 3 '"' von einer Gruppe von Zellen zu<br />

sprechen, die von Anfang an „eine abnorm starke Lebensbewegung<br />

erhalten haben-, so habe ich auch dagegen Nichts einzuwenden.<br />

Die Fähigkeit der reichlichen Zellenproduction wohnt<br />

jenem Material von vorn herein inne wegen dieser seiner Beschaffen-

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