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I. Herz.

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474 Pathologie der Circulation.<br />

die Blutungen der Leukämischen auf Verstopfung von Capillaren durch<br />

farblose Blutkörperchen zurückführen zu wollen, dürfte jedenfalls auf<br />

geringe Zustimmung bei Ihnen stossen, und wird, wie mich dünkt,<br />

schon dadurch widerlegt, dass völlig gleichartige Hämorrhagien noch<br />

viel häufiger, als bei der Leukämie, beim Icterus gravis und analogen<br />

Krankheiten und ganz besonders bei der perniciösen, sei es traumatischen,<br />

sei es essentiellen Anämie sind. Das lange Ausbleiben der<br />

Oedeme endlich bei diesen Krankheiten hängt wohl damit zusammen,<br />

dass der Eiweissgehalt der Blutflüssigkeit wenigstens solange unverändert<br />

ist, als Verdauung und Resorption der Nahrung nicht gestört<br />

sind; in den späteren Stadien, wenn mit der Anämie sich auch<br />

Hydrämie combinirt, fehlen die Hydropsien nicht.<br />

Soviel ich sehe, haben wir jetzt nur noch zu untersuchen, was<br />

für die Circulation daraus resultirt, wenn fremde corpusculäre<br />

Dinge im Blute sich befinden. Sofern dies freilich Objecte sind,<br />

deren Volumen den Durchmesser der Capillaren übertrifft, haben wir<br />

alles Einschlägige bereits gelegentlich der Geschichte der Thrombose<br />

und Embolie besprochen. Denn solche Körper werden naturgemäss<br />

an irgend einer Stelle des Gefässsystems festsitzen, die kleinsten erst<br />

in den allerengsten Capillaren, und nun, je nach ihrer Natur, entweder<br />

als rein mechanisch wirkende Pfropfe oder als specifische infectiöse<br />

sich geltend machen; auch dass in der Umgebung der letzteren<br />

Entzündung oder Blutung oder Nekrose oder eine Combination dieser<br />

Processe entsteht, habe ich Ihnen bereits mehrfach betont, und werde<br />

bei der Geschichte der Nekrose noch einmal darauf zu sprechen<br />

kommen. Dagegen erheischen noch solche Fremdkörper eine kurze<br />

Erwähnung, welche so klein sind, dass sie selbst die engsten Capillaren<br />

passiren, ohne aufgehalten zu werden. Für die Pathologie ist das<br />

durchaus keine unwichtige Frage. Sehen wir hierbei auch ganz ab<br />

von dem garnicht so seltenen Vorkommen mikroskopischer Rundwürmer<br />

jm Blute lebender Thiere, z. B. der Raben und in manchen Gegenden<br />

auch der Hunde, so giebt es doch auch mehrfache Angaben aus tropischen<br />

Ländern über die Anwesenheit mikroskopischer Filarien im<br />

Blute von Menschen, Filaria sanguinolenta und Filaria sanguinis<br />

hominis, in welch letzteren ihr Entdecker Lewis 40 die Ursache der<br />

später zu besprechenden Chylurie sieht, Weit grössere Bedeutung aber<br />

gewinnt diese Frage für uns von einem anderen Gesichtspunkt aus.

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