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I. Herz.

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592<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Wesen nach mit den erstbesprochenen gewöhnlichen Atrophien identisch<br />

sind, bedarf keines weiteren Beweises: es ist hier, wie dort,<br />

die unter dem physiologischen Maass zurückbleibende Anbildung neuer<br />

Gewebselemente, von der die Atrophie resultirt.<br />

Welche Bedeutung die Atrophie für die Function der einzelnen<br />

Organe hat, werden wir bei der Pathologie dieser zu erörtern haben.<br />

Soweit diese Ernährungsstörung am Circulationsapparat vorkommt,<br />

als Verringerung der Gesammtblutmenge, als abnorme Dünnheit der<br />

Gefässwände, vor Allem als Atrophie des <strong>Herz</strong>muskels, haben wir<br />

ihren Einfluss auf den Kreislauf eingehend besprochen. Um aber die<br />

jetzt gewonnenen Gesichtspunkte auf die <strong>Herz</strong>atrophie kurz anzuwenden,<br />

so brauche ich schwerlich erst hervorzuheben, dass es eine active<br />

Atrophie des <strong>Herz</strong>ens nicht giebt, sogar nicht einmal eine senile,<br />

weil ja das <strong>Herz</strong> wegen der allmählichen Erweiterung der Arterienbahn<br />

im Greisenalter sogar in geringem Grade zu hypertrophiren pflegt.<br />

Wohl aber giebt es passive, und zwar sowohl partielle, herdweise<br />

Atrophien in Folge von Sklerose oder Verlegung von Coronargefässen,<br />

als auch allgemeine in Folge von lnanition, mag dieselbe bedingt<br />

sein wodurch auch immer. In Betreff der letzteren habe ich<br />

freilich, so hohe Grade sie auch nicht selten erreicht, Sie dennoch<br />

wiederholt darauf aufmerksam machen müssen, dass die verkleinernde<br />

Wirkung, welche sie auf die Arbeit des <strong>Herz</strong>ens unstreitig ausübt,<br />

im Kreislauf sich nicht geltend macht, weil sie immer und ausnahmslos<br />

mit einer allgemeinen Atrophie, mithin auch mit einer Verringerung<br />

der Blutmenge zusammentrifft.<br />

Nur über die besondere Wichtigkeit der Atrophien von Organen,<br />

die selber gewissermassen für andere bedingend sind, wollen Sie<br />

mir noch eine Bemerkung gestatten. Handelte es sich hierbei blos<br />

um solche Vorgänge, wie das Ausfallen der Haare nach Atrophie,<br />

am häutigsten bekanntlich seniler, der Haarbälge, oder das mängel­<br />

hafte Längenwachsthum der Röhrenknochen nach Atrophie des Epiphysenknorpels,<br />

so würde ich schwerlich eine besondere Erwähnung<br />

für nöthig halten. Auch die Erörterung dessen, in wie fern die<br />

aplastischen Processe an sogenannten Mutterorganen von maassgebender<br />

Bedeutung für die Entstehung etlicher Hemmungsmissbildungen<br />

sind, und wie frühzeitige Knorpelatrophien die bestimmende Ursache<br />

der er et i n is tischen und anderer Schädeldifformitäten ausmachen,<br />

darf ich zweckmässig der pathologischen Anatomie überlassen. Wohl<br />

aber möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die ungemeine Wichtigkeit

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