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I. Herz.

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Plethora und Anämie. 421<br />

wendet. Dabei macht es auch keinerlei Unterschied aus, ob voll­<br />

ständiges oder defibrinirtes Blut transfundirt wird, da schwerlich je­<br />

mals durch eine Blutung eine bedrohliche Verarmung an farblosen<br />

Blutkörperchen entstehen wird. Selbstverständlich freilich wird man<br />

zur Defibrination sieh eines Verfahrens bedienen, bei dem möglichst<br />

wenig Fibrinferment frei wird, und deshalb niemals das von einem<br />

Blutkuchen ausgepresste Blut verwenden, sondern das aus der Ader<br />

gelassene in der gewöhnlichen Weise schlagen oder quirlen, durch<br />

weh dies Verfahren ein Blut von sehr geringer fermentativer Energie ge­<br />

wonnen wird. Ungleich wichtiger aber als die Wahl zwischen voll­<br />

ständigem oder defibrinirtem Blut ist es, dass zur Transfusion gleich­<br />

artiges genommen wird. Denn nur von diesem gilt es, dass es in<br />

dem fremden Gefässsystem ungestört fortlebt und funotionirt, während<br />

andersartiges Blut für den neuen Träger nicht blos von keinem<br />

Nutzen, sondern sogar höchst verderblich werden kann. Dass<br />

die Injection fremdartigen Blutes, z. B. von Lamm auf Fuchs oder<br />

von Hammel auf Hund, den betreffenden Thieren übel bekommt, ist<br />

bereits vor mehr als zwei Jahrhunderten von sehr guten Beobachtern 23<br />

festgestellt worden; indess hat es erst einer, für die ärztliche Wissen­<br />

schaft ziemlich beschämenden, therapeutischen Mystification der letzten<br />

Jahre bedurft, um die interessante Frage von dem Verhalten und der<br />

Wirkung fremden Blutes in dem Gefässsystem zur experimentellen Ent­<br />

scheidung zu bringen 24 . Dabei hat sich denn ergeben, dass die In­<br />

jection verhältuissniässig geringer Mengen, in der Regel schon von<br />

20 pCt. der ursprünglichen Blutmasse den Tod des Versuchstieres,<br />

und zwar meistens bereits am ersten oder zweiten Tage herbeiführt.<br />

Hauptsächlich sind die Experimente in der Weise angestellt, dass<br />

Hunden Lammblut infundirt worden ist, und gerade für diese Combi­<br />

nation gelten die oben angeführten Zahlen. Aber auch die Hunde,<br />

welche die Lammbluteinspritzung überleben, weil ihnen weniger als<br />

10 pCt. ihrer Blutmenge infundirt worden, zeigten in den ersten Tagen<br />

nach der Operation die Symptome schwerer Krankheit; blutiges Er­<br />

brechen und Diarrhoe, Dyspnoe, Appetitlosigkeit und grosse Hinfällig­<br />

keit wurde bei allen gesehen, wenn die infundirte Menge nicht gar zu<br />

klein war und ganz besonders fehlte niemals ein sehr bemerkens-<br />

werlher Folgezusland, nämlich die Tendenz zu Blutungen. Theils<br />

waren es wirkliche Extravasate, die in etlichen Organen und serösen<br />

Holden gefunden sind, theils nur blutige Färbungen, d. h. Bei­<br />

mischungen von Blutfarbstoff, Hämoglobin, zu den Transsudaten,

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