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I. Herz.

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Chronische Anämien.<br />

pathologischen Aenderungen in der Zahl und Beschaffenheit der Blut­<br />

körperchen auszugehen.<br />

455<br />

Allen diesen Zuständen ist Eines gemeinsam, nämlich die Ver­<br />

armung des Blutes an normalen und funetions fähigen rothen<br />

Blutkörperchen. Mit Rücksicht hierauf pflegt man dieselben ganz<br />

allgemein Anämien zu nennen, obschon diese Bezeichnung eigentlich<br />

für die Verringerung des Gesammtbluts reservirt bleiben sollte, und<br />

die in Rede stehenden Processe richtiger Oligocythämien heissen<br />

würden. Immerhin berühren sich die Oligocythämien so vielfach mit<br />

den echten Anämien sowohl, als auch den Hydrämien, dass es schwer<br />

zu sagen, wo das Eine anfängt, das Andere aufhört. Durch einen<br />

Blutverlust wird zunächst die Masse des Gesammtblutes verkleinert;<br />

bald aber wird der Wasserverlust durch die ins Gefässsystem ein­<br />

strömende Lymphe und Chylus wiederersetzt, auch die farblosen<br />

Körperchen, die an sich nicht in gleichem Verhältniss, als die speeifisch<br />

schwereren rothen verloren gegangen, sind in kurzer Zeit wieder da,<br />

und es resultirt jetzt für eine Zeil lang ein Zustand, der vorzugsweise<br />

durch einen Defect von rothen Blutkörperchen charakterisirt ist, die<br />

ja, wie wir gesehen, am spätesten und langsamsten regenerirt werden.<br />

Bei mangelhafter Ernährung sind es gleichfalls die rothen Körperchen,<br />

welche ganz wesentlich darunter leiden, weil, wie es scheint, die im<br />

Stoffwechsel verbrauchten dann am schwersten wiederersetzt werden;<br />

auch fieberhafte Krankheiten wirken besonders stark destruirend gerade<br />

auf die rothen Blutkörperchen, und wenn der Organismus irgend welche<br />

abnorme Ausgabe zu leisten hat, wie z. B. bei Eiterungen oder bei<br />

grossen und rasch wachsenden Geschwulstproductionen, so sind es auch<br />

wieder nicht am Wenigsten die rothen Blutkörperchen, auf deren Kosten<br />

es geschieht. Denn das Material, aus welchem die Geschwülste auf­<br />

gebaut, werden, geht den blutbereitenden Organen verloren: wobei die<br />

rothen Blutkörperchen, als die letzte Etappe, gleichsam der Höhepunkt<br />

der blutbildenden Processe, vorzugsweise zu kurz kommen müssen.<br />

Unter allen diesen Verhältnissen tritt eine eigenthümliche, in ihren<br />

wesentlichen Grundzügen übereinstimmende ßlutbeschaffenheit ein: das<br />

Blut ist arm an rothen Blutkörperchen, deshalb in massigem<br />

Grade leukocythotisch, zugleich ist auch der Eiweissgehalt des<br />

Serum verringert, mithin ein gewisser Grad von Hydrämie vor­<br />

handen.<br />

Neben diesen Anämien oder Oligocythämien giebt es aber noch<br />

einige besondere, vornehmlich die rothen Blutkörperchen betreffende

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