12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Uertliche Kreislaufsstörungen. 130<br />

pnmirt. für uns aber, die wir so eingehend die Folgen der arteriellen<br />

Widerstandserhöhungen für den Blutstrom erörtert haben, bedarf es<br />

keiner neuen Auseinandersetzung der analogen Vorgänge in den Ca­<br />

pillaren. Denn vom hydraulischen Gesichtspunkt aus ist ein Capillar-<br />

netz ja nichts als ein System von Gefässröhren, die vielfach unter­<br />

einander anastomosiren, es giebt, wie Sie wissen, nirgend Capillaren,<br />

welche nicht mit andern in directer und offner Communication stän­<br />

den, und so kann selbst die totale Verlegung einer Capillare ganz<br />

und gar keine anderen Folgen haben, als die einer Arterie mit jen­<br />

seitiger Anastomose, d. h. der Capillarzweig, in dem der Pfropf sitzt,<br />

wird aus der Circulation ausgeschaltet, das Blut aber geht links und<br />

rechts an ihm vorüber durch die anastomosirenden Röhrchen in die<br />

abführende Vene. Ist es dagegen nicht ein einzelnes Haarröhrchen,<br />

sondern ein ganzes Gebiet, das z. B. durch einen Tumor gedrückt<br />

wird, nun, dann ist es wieder genau dasselbe, was wir bei der Wider­<br />

standserhöhung in einer gesammten Arterienverästelung kennen gelernt<br />

haben: der betroffene Körpertheil ist anämisch; wo aber das aus<br />

ihm verdrängte Blut seinen Platz findet, dafür gelten auch hier die<br />

früher Ihnen entwickelten Gesetze.<br />

Somit können wir direct zu den Venen uns wenden. Im Venen­<br />

system giebt es bekanntlich nichts, was dem durch den Arterien­<br />

tonus gegebenen Widerstände an die Seite gesetzt werden könnte.<br />

Denn wenn ich auch nicht direct in Abrede stellen will, dass ein<br />

gewisser Venentonus existirt, so kann doch davon nicht die Rede sein,<br />

dass derselbe dem Ablluss des Venenblutes ein bemerkbares Hinder­<br />

niss entgegenstellt; auch kennen wir keinerlei Bedingungen, besonders<br />

keine nervösen Einllüsse, durch welche der Grad dieses Tonus ge­<br />

steigert oder herabgesetzt würde. Selbst in dem einzigen Venengebiet,<br />

in dem das abtliessende Blut noch auf Widerstände stösst und in dem<br />

es deshalb auch mit erheblich höherer Spannung strömt, als irgendwo<br />

sonst im Venensystem, selbst in der Pfortader mit ihrer Ver­<br />

ästelung in der Leber kennen wir keine Erscheinungen, die mit Sicher­<br />

heit auf einen Tonus, resp. Erhöhung oder Nachlass desselben ge­<br />

deutet werden dürfen. Von einer venösen Hyperämie, einer venösen<br />

Fluxion oder Congestion in Folge von Wegfall oder Nachlass venöser<br />

Widerstände kann demnach, wie Sie sehen, überhaupt nicht gesprochen<br />

werden. Denn auch die im Venensystem ja keineswegs seltenen lo­<br />

kalen Erweiterungen, die sog. Varicen oder Varicositäten, ge­<br />

währen nur scheinbar eine Verringerung des Widerstandes an der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!