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I. Herz.

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212 Pathologie der Circulation.<br />

Gefässverstopfung in ihrem Gefolge hat, vollkommen gleichgiltig ist,<br />

ob der Pfropf aus festgewordenem Blute oder einer anderen indifferenten<br />

Substanz besteht, bedarf selbstverständlich nicht erst eines<br />

eingehenden Beweises. Viele gerade der sichersten Erfahrungen, die<br />

wir über die Wirkung der Gefässverstopfung besitzen, sind ja in Versuchen<br />

gewonnen, bei denen der Experimentirende sich wohlweislich<br />

nicht der Blutthromben als Versuchsmaterial bedient, sondern irgend<br />

welche andere Körper vorgezogen hat, die der Zersetzung und Fäulniss<br />

nicht so ausgesetzt sind, wie jene. Aber nicht blos durch das<br />

Experiment kann es geschehen, dass ganz fremde und heterogene<br />

Dinge in den Blutstrom gerathen und mit ihm verschleppt werden.<br />

Ein Echinococcus, der im <strong>Herz</strong>fleisch sich angesiedelt hat und allmählich<br />

bis in die <strong>Herz</strong>höhle hineingewachsen ist, kann losgerissen<br />

und nun je nach seinem Sitz in einen Ast der Pulmonalis oder in<br />

eine Körperarterie transportirt werden: was daraus resultirt, unterscheidet<br />

sich in keiner Weise von den Folgen einer gewöhnlichen<br />

Embolie. Das interessanteste und schon wegen seiner relativen Häufigkeit<br />

wichtigste derartige Vorkommniss ist aber das Hineingerathen<br />

und Verschleppen von flüssigem Fett innerhalb des Gefässsystems.<br />

Damit flüssiges Fett in den Blutstrom gerathe, muss irgendwo<br />

im Körper flüssiges Fett frei, d. h. ausserhalb von Zellen unter Bedingungen<br />

existiren, welche einen Eintritt desselben in die Blutbahn<br />

ermöglichen. In der denkbar vollständigsten Weise sind diese Bedingungen<br />

gegeben, wenn am Sitze des freien Fettes Gefässe verletzt<br />

und dadurch offene Gefässlumina vorhanden sind 2S , und wirklich<br />

hat man geraume Zeit gemeint, dass nur mittelst solchen directen<br />

Eintritts freies Oel in die Circulation gelangen könne. Neuerdings<br />

ist indess im hiesigen Institute von Wiener 29 auf dem Wege des<br />

Experiments nachgewiesen worden, dass flüssiges Fett auch mittelst<br />

der gewöhnlichen Resorption in die Lymphgefässe aufgenommen und<br />

dem Blute zugeführt werden kann, und zwar um so sicherer und<br />

rascher, je bequemer zugängig die lymphatischen Resorptionsstätten<br />

und je kürzer und unbehinderter die Lymphbahn zwischen diesen und<br />

dem D. thoracicus ist. Wenn Sie thierisches oder pflanzliches Oel<br />

einem Kaninchen oder Hund in das Unterhautzellgewebe spritzen, so<br />

pflegen mehrere Tage zu vergehen, ehe Sie mit Sicherheit auf die<br />

ersten Fettembolien in den Lungen rechnen können, und an Reich­<br />

lichkeit sind letztere vollends nicht mit denjenigen zu vergleichen,<br />

welche Sie durch Oelinjection in die Brust- oder Bauchhöhle schon

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