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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 177<br />

gewöhnlicher als dass die Emboli, wie man sagt, reitend aufsitzen,<br />

und die Anfänge der beiden Gefässe, in welche die grössere Arterie<br />

übergeht, obstruiren. Denn sobald Sie erwägen, dass die Emboli von<br />

der Gewalt des Blutstroms an den betreffenden Stellen eingekeilt wer­<br />

den und gerade hier sitzen bleiben, weil sie zu gross sind, um noch<br />

weiter die folgende Strecke zu passiren, so werden Sie es natürlich<br />

finden, dass sie in der grossen Mehrzahl total obturirende Pfropfe<br />

darstellen; was noch ganz besonders durch ihre Weichheit begünstigt<br />

wird, welche es ermöglicht, dass sie völlig in die Form des Gefäss-<br />

lumen hineingepresst werden. Trotzdem kommt es in einzelnen Fällen<br />

vor, dass ein Embolus sitzen bleibt, ohne das Lumen an dieser Stelle<br />

ganz zu verlegen, z. B. quer vor einer Theilungsstelle. Dann wird<br />

freilich Anfangs noch ein Blutstrom neben ihm vorbeipassiren, doch<br />

in der Regel nicht lange, weil ja der Embolus selbst Anlass zu neuer<br />

Thrombose wird, derart, dass nun aus dem partiell obturirenden auch<br />

hier ein total verstopfender Pfropf wird. Doch können, bevor es<br />

soweit gekommen, von dem Embolus selbst Stückchen losgerissen<br />

werden, die dann vom Strome weitergetragen werden und so zu einer<br />

Art recurrirender Embolie führen.<br />

Eine zweite Art derselben kommt so zu Stande, dass erst klei­<br />

nere Pfropfe und hernach grössere in dasselbe Gefässgebiet verschleppt<br />

werden, wo dann jene in den entfernteren, diese in den grösseren<br />

Anfangszweigen sitzen. Das ist ein keineswegs seltener Befund und<br />

zwar um so weniger, als es sogar im Experiment Ihnen häufig be­<br />

gegnen kann, dass mehrere Pfropfe, auch wenn Sie dieselben in ziem­<br />

lichen Pausen hinter einander in die Jugularvene einbringen, doch in<br />

denselben Lungenarterienast hineinfahren. Uebrigens brauche ich nach<br />

allem Früheren das wohl nicht erst besonders zu bemerken, dass auch<br />

ein von Anfang an obstruirender Embolus öfters von frischen Throm­<br />

ben eingeschlossen wird, auf der centralen Seite sogar sehr gewöhn­<br />

lich, aber auch auf der peripheren.<br />

Wollen wir nun versuchen, aus allem Diesem einen Sohluss zu<br />

ziehen für das Vorkommen von intra vitam erfolgten Gerinnungen in<br />

den verschiedenen Theilcn des Circulationsapparats, so werden wir zu<br />

finden erwarten dürfen 1. im <strong>Herz</strong>en nur Thromben; und zwar<br />

vor Allem auf entzündeten Klappen und Sehnenfäden, dann in par­<br />

tiellen <strong>Herz</strong>aneurysmen. ferner in den Recessus zwischen den Fleisch­<br />

balken die sogenannten globiliösen Vegetationen, und in den<br />

<strong>Herz</strong>ohren, sowie der Spitze dilatirter Ventrikel selbst sehr grosse<br />

Colinln* i m, Allein.'ine Patholo-ie. 2. Aufl. ]->

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