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I. Herz.

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768<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

wie der, dass ein grosser Theil der malignen Geschwülste durch den<br />

carcinomatösen Bau gekennzeichnet ist, im Grunde nicht mehr und<br />

nicht weniger bedeuten, als wollte man sagen: charakteristisch für<br />

eine Anzahl der bösartigen Gewächse ist ihre Malignität. Denn nicht,<br />

dass die Carcinome bösartig sind und verlaufen, soll erklärt werden,<br />

sondern wie es kommt, dass etliche Epitheliome und Adenome<br />

einen von dem gewöhnlichen abweichenden, nämlich malignen Verlauf<br />

nehmen. Jedoch die Sarcome? Das sind ja keineswegs an<br />

sich verdächtige und absonderliche Geschwülste, vielmehr, wie wir<br />

(estgestellt haben, einfache Abkömmlinge von sehr früh producirten<br />

überschüssigen embryonalen Keimen: worin kann da der Grund der<br />

Bösartigkeit stecken? In der That, wenn wirklich die Sarkome als<br />

solche immer maligne Gewächse sind, so kann unsere Auffassung<br />

der letzteren nicht eine erschöpfende ein. Glücklicher Weise aber<br />

liegt die Sache nicht so. Die Sarkome sind von Haus aus ebensowenig<br />

bösartig, wie die Adenome. Eine sehr beträchtliche<br />

Anzahl von ihnen wird es das ganze Leben hindurch<br />

nicht. Oft genug macht der pathologische Anatom an beliebigen<br />

Leichen den ganz zufälligen Befund eines echten Spindelzellensarkoms<br />

der Dura oder Pia mater, und wenn Sie hiergegen einwenden sollten,<br />

dass man nicht wissen könne, ob die Geschwulst schon lange existire,<br />

so erwähne ich die sarkomatösen Epuliden, die sehr beträchtlich<br />

und selbst rasch wachsen und, wenn sie unvollständig exstirpirt<br />

werden, viele Male reeidiviren können, aber niemals generalisiren.<br />

Auch Sarkome anderer Knochen, ferner des Eierstocks, des Mediastinum,<br />

der Fascien etc. können viele Jahre lang bestehen, durch die<br />

sehr beträchtliche Grösse, die sie allmählich erreichen, die schwersten<br />

Nachtheile herbeiführen, aber dabei weder in fremde Gewebe hineinwachsen,<br />

noch metastasiren. Doch selbst bei denjenigen Sarkomen,<br />

deren späterer A 7 erlauf so bösartig, als überhaupt denkbar,<br />

sich gestaltet, pflegt, wie Virchow 50 mit vollem Recht hervorhebt,<br />

immer eine unschuldige Periode vorauszugehen: wie mir scheint,<br />

ein geradezu schlagender Beweis dafür, dass es nicht die Natur<br />

der Geschwulst ist, von der die Malignität abhängt.<br />

Und nun nehmen Sie dazu jene merkwürdigen Fälle, die Anfangs<br />

nur das Interesse sonderbarer Raritäten erregten, deren im Laufe der<br />

letzten Jahrzehnte aber immer zahlreichere bekannt geworden sind,<br />

die Fälle nämlich von exquisit bösartigem Verlauf und Generalisation<br />

von Geschwülsten, die sonst vollkommen gutartiger Natur zu sein

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