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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

Form der Nekrose das beobachtet wird, brauche ich kaum erst zu<br />

sagen: es ist das ausschliessliche Privileg des feuchten Brandes.<br />

Wie zuweilen eine echte gangränöse Thrombose in den benachbarten<br />

Venen entsteht und gangränöse Embolien mit secundären<br />

Brandherden, echten Brandmetastasen nach sich zieht, davon habe<br />

ich Ihnen früher berichtet; doch sind das immerhin recht seltene<br />

Fälle und deshalb von ungleich geringerer practischer Bedeutung, als<br />

das Hineingelangen eines gelösten exquisit putriden Giftes in<br />

die Säftemasse des Körpers von dem Brandherd aus. Die Flüssigkeit,<br />

welche einen im Zustande der feuchten Gangrän befindlichen<br />

Theil durchtränkt, die sog. Brandjauche, enthält ein solches fauliges,<br />

putrides Gift von intensiver Wirksamkeit, und so lange die Gangrän<br />

nicht durch die demarkirende Entzündung abgegrenzt ist, steht dem<br />

Uebertreten dieses gelösten Giftes in die Lymphbahnen, resp. in die<br />

nicht thrombirten Blutgefässe Nichts im Wege. Die Folge ist eine<br />

tiefe Störung des Allgemeinbefindens mit schwerem, unregelmässigem<br />

Fieber, mehr oder weniger heftigen Verdauungsstörungen, als Erbrechen<br />

und profusen, auch blutigen Durchfällen, einer grossen Prostration der<br />

Kräfte, und einem frequenten, aber kleinen und leicht unterdrückbaren<br />

Puls: ein Krankheitsbild, das man mit dem Namen der putriden<br />

Intoxication zu belegen pflegt, für das indess auch die Bezeichnung<br />

Septicämie oder Ichorrhämie gebräuchlich ist. Dass das Gift,<br />

welchem die Septicämie ihre Entstehung verdankt, nicht etwa ein<br />

organisirtes, dass also das Brand- oder .Faulfieber nicht auf das<br />

Eindringen von Fäulnissbaeterien in das circulirende Blut zurückzuführen<br />

ist, hat Niemand schärfer und exaeter nachgewiesen, als Panum<br />

13 . Das putride Gift, wie es in jeder faulenden Fleischflüssigkeit<br />

oder Blut oder dergl. enthalten ist, wirkt, Pferden, Hunden,<br />

Katzen ins Blut gespritzt, unmittelbar nach seiner Application, ohne<br />

jedes Incubationsstadium, und direct proportional der<br />

Grösse der injicirten Dosis, resp. des Versuchstieres. Auch<br />

durch die eingreifendsten chemischen Behandlungen, durch anhaltendes<br />

Kochen, durch Alkohol etc. vermochte Panum seine Wirksamkeit<br />

nicht aufzuheben, und wenn dem gegenüber mehrere neuere<br />

Autoren 14 eine Schwächung und Verringerung derselben durch ähnliche<br />

Manipulationen, sowie durch wiederholte Filtration erzielten so<br />

darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass auch manche gelöste<br />

chemische Substanzen, z. B. Speichel- und Pankreasferment, sich gern<br />

auf allen möglichen feinen körperlichen Partikeln niederschlagen und

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