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I. Herz.

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49'} Pathologie der Circulation.<br />

durch Salzwasserinfusion auch die Speicheldrüsen eines Hundes hochgradig<br />

ödematös werden, dessen Chorda durch Atropin bis zur<br />

völligen Unwirksamkeit vergiftet ist. Stehen wir aber in dieser Beziehung<br />

noch vor einem ungelösten Räthsel. so ist es um so erwünschter,<br />

dass gerade diese Oedeme der hydrämischen Plethora eine,<br />

wenn ich so sagen darf, practische Bedeutung nicht haben, weil<br />

sie in der menschlichen Pathologie schwerlich jemals vorkommen<br />

dürften.<br />

Die Oedeme, mit denen diese zu rechnen hat, sind ausschliesslich<br />

zweierlei Art, nämlich diejenigen, welche auf venöser Stauung, und<br />

die, welche auf Veränderung der Gefässwand beruhen. Aus<br />

den früheren Erörterungen wissen Sie, eine wie grosse Rolle die<br />

Oedeme der ersten Kategorie in der Pathologie spielen; sowohl allgemeine<br />

Stauungs- oder, wie das genannt wird, mechanische Wassersucht,<br />

als auch solche einzelner Theile gehören zu den alltäglichsten<br />

Vorkommnissen, jene z. B. bei den ungenügend compensirten <strong>Herz</strong>fehlern,<br />

diese bei Venenthrombose, resp. allerlei anderen Processen, welche den<br />

Widerstand auf der venösen Seite erhöhen. Auch habe ich Ihnen<br />

damals darzuthun versucht, dass der eigentlich bestimmende Factor<br />

das Missverhältniss zwischen Zufluss und Abfluss ist, und dass lediglich<br />

auf die Verstärkung dieses Missverhältnisses der von Ran vier 13<br />

geführte Nachweis hinausläuft, dass nach Lähmung der Vasomotoren<br />

auch unter solchen Umständen mechanisches Oedem entsteht, unter<br />

denen es ohne jene ausbleibt: ein Nachweis, der übrigens aus leicht<br />

erklärlichen Gründen den Physiologen und Histologen mehr imponirt<br />

hat, als den Pathologen. Fragen Sie nun aber nach dem feineren<br />

Mechanismus des mechanischen Hydrops, so wird Jedermann zunächst<br />

an die Drucksteigerung denken, welche in Folge der venösen<br />

Stauung nothwendig in den Capillaren eintreten muss. Aber so unzweifelhaft<br />

der Druck einer der Factoren ist, welche in den Filtrationsprocess<br />

maassgebend eingreifen, so lässt sich doch für die Blutgefässe<br />

direct beweisen, dass deren Wände hinsichtlich der Reaction gegen<br />

Druckänderungen sich anders verhalten, als gewöhnliche physikalische<br />

Membranen. Denn wenn caeteris paribus die Transsudation durch die<br />

Capillaren in gleichem oder annäherndem Verhältniss zum Binnendruck<br />

wüchse, so wäre ganz und gar nicht abzusehen, wesshalb die arterielle<br />

Congestion, welche den Capillardruck zwar weniger, als die venöse<br />

Stauung, aber doch unzweifelhaft erhöht, ohne allen und jeden Einfluss<br />

auf die Transsudation in dem betreffenden Theil ist. Das aber ist

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