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I. Herz.

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594<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

dieser Bezeichnung wirklich ausgedrückt werden soll, dass die Atrophien<br />

directe Folgen von primären Störungen der Innervation seien,<br />

so müssen mindestens die congenitalen Defecte davon abgesondert<br />

werden. Denn von dem Mangel oder der hochgradigen Verkümmerung<br />

ganzer Extremitäten, resp. Extremitätentheile ganz zu geschweigen,<br />

so rechtfertigen selbst die interessanten Fälle von gleichzeitigem<br />

Mangel gewisser Nerven und der zu ihnen gehörigen willkürlichen<br />

Körpermuskeln durchaus nicht eine derartige Auffassung, dass die<br />

letzteren sich nicht entwickelt haben, weil die Nerven fehlten. Mit<br />

demselben Recht Hesse sich vielleicht der umgekehrte Schluss ziehen,<br />

und richtiger oder vielmehr allein richtig ist es, in dem Fehlen von<br />

Muskeln und Nerven den Coeffect einer Störung in der Anlage beider<br />

zu sehen. Eher könnte man schon geneigt sein, die gekreuzte<br />

halbseitige Atrophie hierherzurechnen. In diesen Fällen trifft<br />

bei einem Individuum Atrophie einer Grosshirnhemisphäre mit Atrophie<br />

der gleichseitigen Kopf- und der entgegengesetzten Körperhälfte,<br />

Rumpf sowohl wie Extremitäten, zusammen: dabei ist öfters auch<br />

eine Atrophie der dem erkrankten Grosshirn entgegengesetzten Kleinhirnhälfte<br />

und selbst entsprechende Asymmetrie des Rückenmarks<br />

constatirt worden. Doch können eigentlich auch diese höchst auffälligen<br />

Formen nicht eine besondere Stellung beanspruchen, da es sich<br />

im Grunde bei ihnen nur um sehr frühe, in der ersten Lebenszeit erworbene<br />

halbseitige Hirnleiden, hydrocephalische Atrophie u. dgl.,<br />

handelt, die ihrerseits zu halbseitigen Lähmungen und consecutiven<br />

Entwicklungsatrophien geführt haben, d. h. man hat es dabei um<br />

exquisite Fälle von seeundären Atrophien der eben erst besprochenen<br />

Art zu thun. Bei einer dritten Form, die gewöhnlich als<br />

Trophoneurose aufgefasst wird, der sog. circ um Scripten Atrophie*,<br />

die am häufigsten an einer Gesichtshälfte, aber zuweilen auch<br />

an anderen Stellen beobachtet worden, ist, einer bei jugendlichen Individuen<br />

ganz schleichend verlaufenden Atrophie des Fettpolsters, der<br />

Haut, der darunter liegenden Knochen, seltener schon der Muskeln,<br />

hat man vollends nur höchst unbestimmte und keineswegs beweiskräftige<br />

Indicien dafür, dass diese Atrophie auf nervöser Basis beruhe;<br />

pathologisch-anatomische Untersuchungen fehlen vollständig, und wenn<br />

auch die Halbseitigkeit und mancherlei periphere und centrale Innervationsstörungen,<br />

die in etlichen Fällen der Krankheit vor ihrem Aus­<br />

bruch sowie während ihres Fortschreitens constatirt wurden, unzweifelhaft<br />

auf Mitbetheiligung der Nerven hinweisen, so fehlt doch viel

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