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I. Herz.

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Verfettung. 635<br />

nähme einen verringernden Einfluss auszuüben. Unter diesen Verhält­<br />

nissen, wie sie absichtlich bei der Mästung herbeigeführt werden,<br />

bleiben alle Organe und Gewebe in vortrefflicher Beschaffenheit,<br />

während sich zugleich Fett im Körper anhäuft. Dem gegenüber kann<br />

oder vielmehr muss eine mangelhafte Oxydation eine Ablagerung von<br />

Fett im Organismus auch zur Folge halten, wenn nicht soviel Eiweiss<br />

aufgenommen wird, als zum Ersatz des Verbrauchten nöthig ist, wenn<br />

sich also der Eiweissstand des Körpers verkleinert. Prin-<br />

cipiell ist es auch hierfür irrelevant, ob das nicht verbrannte und<br />

deshalb liegen bleibende Fett eingeführtes Nahrungsfett, oder ob es<br />

aus Eiweiss abgespalten ist. Denn das Resultat ist in beiden Fällen<br />

das gleiche: der Körper nimmt an Fett zu, während er an Eiweiss<br />

verarmt, oder, mit anderen Worten, auf Kosten seines Eiweiss.<br />

Lediglich für die Lokalität der Fettablagerung kann in diesen<br />

Fällen die Verschiedenheit der Fettquelle von Bedeutung sein.<br />

Fragen wir nämlich, wo, an wehdien Stellen des Organismus das<br />

Fett abgelagert wird, so habe ich Ihnen bereits angeführt, dass das<br />

Nahrungsfett immer nach den mehrerwähnten Depots des Fettgewebes,<br />

des Knochenmarks, der Milchdrüsen und der Leber übergeführt wird,<br />

um hier sich bis auf Weiteres anzuhäufen, resp. für die Milch und<br />

Gallenproduction verwendet zu werden. Durch welche Einrichtungen<br />

diese Deponirung des Fettes in die Fettzellen etc. bewerkstelligt wird,<br />

ob besondere Eigenschaften der betreffenden Gefässe oder, was an<br />

sich das Wahrscheinlichste ist, besondere Fähigkeiten der Zellen oder<br />

vielleicht beides die Fctttranssudation und Fettaufnahme ermöglicht 4 ,<br />

dass wissen wir ebensowenig, als Genaueres über eine etwaige Synthese<br />

aus Spaltproducten des Nahrungsfettes festgestellt ist. Aber dass<br />

die genannten Lokalitäten durch gewisse, wennschon noch unbekannte<br />

Eigentümlichkeiten zur Fettablagerung besonders prädisponirt sind,<br />

wird am Besten dadurch bewiesen, dass auch dasjenige Fett, welches<br />

bei überflüssiger Eiweisszufuhr durch Abspaltung entsteht, in diesen<br />

Reservoiren sich ansammelt. Bei gemästeten Thieren und Menschen<br />

finden wir, welches auch die Zusammensetzung der Nahrung gewesen<br />

sein mag, das Fett immer nur an diesen Stellen, und überdies ist es<br />

durch expresse Versuchsreihen 3 nicht blos für das Milchfett, sondern<br />

auch für das des Zellgewebes und des Knochenmarks nachgewiesen,<br />

dass es genau in derselben Weise bei fetthaltigem, wie bei fett­<br />

freiem, aber eiweiss- und kohlenhydratreichem Mastfutter producirt<br />

und aufgespeichert wird. Das ist augenscheinlich nur dadurch mög-

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