12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Regeneration und Hypertrophie Infectionsgeschwülsle. 677<br />

Anbildung und Verbrauch zu Ungunsten des letzteren zu Grunde<br />

liegen muss; wenigstens wüsste ich nicht, wodurch anders eine wirk­<br />

liche gewebliche Zunahme könnte bewirkt werden, als durch Ueber-<br />

wiegen der Gewebsneubildung über den Gewebsverlust. Nun brauche<br />

ich Sic nicht erst daran zu erinnern, dass ein derartiges gegenseitiges<br />

Verhältniss nicht unter allen Umständen ein unwillkommenes, viel­<br />

mehr für die ganze Periode des Wachsthums sogar das typische,<br />

gesetzmässige ist. Das physiologische Wachsthum ist das natürliche<br />

Vorbild der pathologischen Neubildungen oder, wie man sagt, der<br />

progressiven Ernährungsstörungen, und wenn wir in die Be­<br />

dingungen der letzteren einzudringen versuchen wollen, scheint es der<br />

naturgemässe Weg, von den Gesetzen des normalen Wachsthums den<br />

Ausgangspunkt zu nehmen.<br />

Der letzte und wesentlichste Grund alles Wachsthums beruht,<br />

wie Sie wissen, in der Organisation der betreffenden Art. Es sind er­<br />

erbte, so zu sagen, historische Ursachen, denen es zugeschrieben<br />

werden muss, dass bei jedem Individuum einer Species der Körper<br />

und seine einzelnen Organe zu der bestimmten Gestalt und Grösse<br />

sich entwickeln, sowie dass diese Entwicklung innerhalb eines für<br />

jede Species annähernd gleichen Zeitraums geschieht; ja noch mehr,<br />

auf solchen von Anfang an immanenten Ursachen beruht es, dass<br />

das Wachsthum der einzelnen Organe ein so ausserordentlich ungleiches<br />

ist. Bekanntlich wächst Anfangs das Centralnervensystem am stärk­<br />

sten, während später das Wachsthum der Muskeln und Knochen, auch<br />

der epithelialen Organe jenem den Vorsprung abgewinnt; die Thymus<br />

hat beim Menschen bereits im ersten Lebensjahre ihren grössten Um­<br />

fang erreicht, während die Extremitäten noch über das 20. Lebens­<br />

jahr hinaus in die Länge wachsen, und an den Genitalien beginnt ein<br />

lebhaftes Wachsthum vollends erst in der Pubertät, Alle diese und<br />

die anderweiten, Ihnen aus der normalen Anatomie wohlbekannten<br />

Wachsthumsdifferenzen resultiren ganz ebenso aus der durch Ver­<br />

erbung übertragenen Organisation, wie wir auch bei einer früheren<br />

Gelegenheit (p. 586) die nicht minder auffälligen Verschiedenheiten der<br />

atrophischen oder Rückbildungsvorgänge des physiologischen Lebens<br />

darauf zurückführen konnten.<br />

Was durch Vererbung übertragen und deshalb von Haus aus<br />

immanent ist, das ist selbstredend nur das Vermögen zu wachsen.<br />

Die Elementartheile des embryonalen Keims, die blattförmigen Keim­<br />

anlagen und später die embryonalen, fötalen und kindlichen Organe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!