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I. Herz.

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310 Pathologie der Circulation.<br />

genug, das Fehlen oder die Geringfügigkeit der Fibrinabscheidungen<br />

in diesem auch an denjenigen Lokalitäten begreiflich erscheinen zu<br />

lassen, wo es keinerlei Einrichtungen giebt, um grössere Mengen von<br />

farblosen Blutkörperchen auch ausserhalb der Gefässe intact zu erhalten,<br />

z. B. an den serösen Häuten; denn eben wegen des Mangels<br />

solcher Einrichtungen sind gerade die Entzündungen der letzteren, sobald<br />

die Zahl der Blutkörperchen im Exsudat eine beträchtliche wird,<br />

so typisch fibrinös. Wie aber verhält es sich mit den Entzündungen<br />

der Schleimhäute, bei denen die Zahl der Eiterkörperchen im Exsudat<br />

ganz enorm sein kann und trotzdem unter gewöhnlichen Verhältnissen<br />

keine Gerinnung erfolgt? Nun, für sie lässt es sich auf das Präciscste<br />

darthun, dass die Fibrinabscheidung nur um deswegen ausbleibt, weil<br />

hier die extravasirten Blutkörperchen am Absterben gehindert<br />

werden. Was sie daran hindert, ist, wie Weigert 71 gezeigt<br />

hat, nichts Anderes als die Gegenwart des Schleimhautepithels; sobald<br />

dieses selbst abgestorben oder vollständig und nachhaltig zerstört<br />

st, so nimmt auch hier das Exsudat die Beschaffenheit einer fibrinösen<br />

Pseudomembran an, wie wir sie bei den künstlich erzeugten oder natürlich<br />

vorkommenden croupösen Schleimhautentzündungen zu beobachten<br />

Gelegenheit haben. Ebenso beruht es, wenn bei heftigen, aber<br />

nicht eitrigen Entzündungen im Innern von Parenchymen oder sonstigen<br />

Geweben, z. B. den sogenannten interstitiellen Entzündungen<br />

der Leber, der Niere, der Muskeln etc. keinerlei Gerinnung eintritt,<br />

im Wesentlichen darauf, dass die weissen Blutkörperchen des Infiltrats<br />

sich innerhalb der Gewebsmaschen ohne Schwierigkeit lebend zu erhalten<br />

vermögen.<br />

Aber diese Erklärung trifft ganz und gar nicht zu für gewisse<br />

Entzündungen an anderen Organen, z. B. gerade an den serösen Häuten,<br />

'bei denen im Exsudat zwar Eiterkörperchen in unbegrenzter Menge,<br />

aber keine oder nur unerhebliche Fibrinflocken gefunden werden, nämlich<br />

den Entzündungen mit eitrigem oder purulentem Exsudat.<br />

Bei diesen bildet das Entzündungsprodukt eine rahmartige, meist etwas<br />

dickflüssige, gelbliche, öfters durch beigemischte rothe Blutkörper röthlich<br />

gelbe, undurchsichtige, meist geruchlose Flüssigkeit, in der keine<br />

oder nur vereinzelte zartere oder dickere Fibrinflocken schwimmen.<br />

Mikroskopisch findet man in frischem Eiter in der Regel Nichts als<br />

Eiterkörperchen und vereinzelte rothe Blutkörperchen, die in einer<br />

farblosen Flüssigkeit suspendirt sind. Sitzt der Eiter abgegrenzt im<br />

Gewebe, so nennt man das einen Abscess, bei mehr diffuser Ver-

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