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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

Urzellen der Keimanlage zu Grunde liegt 2 . Dass dies wirklich abnormes<br />

Wachsthum auf Grund der embryonalen Anlage ist, werden<br />

Sie jedenfalls nicht bestreiten. Sollten Sie aber mir entgegenhalten,<br />

dass in diesen Fällen die Individuen schon mit der abnormen Bildung<br />

auf die Welt kommen, hier also nicht ein eigentliches pathologisches<br />

Wachsthumsverhältniss vorliege, so vermag ich für einmal in dem<br />

fötalen und extrauterinen Wachsthum einen principiellen Unterschied<br />

nicht anzuerkennen, für's Zweite aber bin ich in der Lage, Ihnen auch<br />

Beispiele von extrauterinem abnormem Wachsthum anführen zu können,<br />

das Sie unbedenklich auf embryonale Einflüsse zurückführen werden.<br />

Von den sog. Riesen ist es bekannt, dass einzelne schon als ungewöhnlich<br />

grosse Kinder zur Welt kommen; hier könnte man also<br />

sagen, dass der von Anfang an sehr gross angelegte Keim sich in<br />

gleicher Proportion weiter entwickele. Nun aber ist es mindestens<br />

ebenso oft constatirt, dass die späteren Riesen bei ihrer Geburt sich<br />

in ihrer Grösse durchaus nicht vom mittleren Durchschnitt neugeborener<br />

Kinder entfernten, dass vielmehr das colossale Wachsthum<br />

erst nach der Geburt, und zuweilen erst geraume Zeit, selbst Monate<br />

und Jahre nachher begonnen hat. Wir kennen freilich die Details<br />

der Wachsthumsvorgänge in den verschiedenen Geweben viel zu wenig,<br />

als dass wir angeben könnten, worin die Abweichung der Keimanlage<br />

in diesen Fällen besteht, aber mag man sich das vorstellen, wie man<br />

will, in Eigenschaften der embryonalen Anlage muss es nothwendig<br />

begründet sein, dass aus dem normal grossen Kind ein Riese<br />

wird. Noch lehrreicher scheinen mir die merkwürdigen Fälle von<br />

Riesenwuchs mehrerer oder einer Extremität, von denen eine Anzahl<br />

in der Litteratur beschrieben sind 3 Bei einigen der betreffenden<br />

Individuen konnte die ungleiche Grösse beider Arme oder Beine schon<br />

bei der Geburt festgestellt werden; indess hat Friedberg 4 in einem<br />

lange Zeit mit grosser Sorgfalt beobachteten derartigen Falle, der ein<br />

junges Mädchen betraf, durch Messungen constatiren können, dass<br />

das Wachsthum des rechten Riesenbeins fortdauernd Jahre lang nach<br />

allen Richtungen hin beträchtlicher war, als das des linken; der<br />

Riesenwuchs war, wie der genannte Autor sich ausdrückt, nicht blos<br />

ein angeborener, sondern auch ein fortschreitender. Nun aber<br />

nehmen Sie vollends diejenigen Fälle 5 , in denen viele Jahre lang<br />

nicht der geringste Grössenunterschied zwischen den beiderseitigen<br />

Extremitäten existirt hat, bis dann mit mehr oder weniger grosser<br />

Rapidität ein Bein, ein Arm weit stärker zu wachsen begann, als die

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