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I. Herz.

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262 Pathologie der Circulation.<br />

Dolor. Da derselbe, wie wir schon vorhin hervorgehoben, bedingt<br />

ist durch die Zerrung und den Druck, welchen die sensiblen Nerven<br />

eines entzündeten Körpertheils von den überfüllten Gefässen und besonders<br />

dem Exsudat erleiden, so wird der Grad und die Höhe des<br />

Schmerzes abhängen 1. von dem Reichthum des_ betreffenden Theils<br />

an sensiblen Nerven, 2. von der Ausdehnungsfähigkeit des Organs,<br />

d. h. ob das gesetzte Exsudat selbst unter starken Druck geräth,<br />

3. selbstverständlich von der Menge des Exsudats. In Organen, die<br />

arm an sensiblen Nerven sind, wie die Nieren und viele Schleimhäute,<br />

können selbst heftige Entzündungen fast schmerzlos verlaufen, Avährend<br />

der Dolor bei Entzündungen der an sensiblen Nerven sehr reichen<br />

serösen Häute sehr hohe Grade zu erreichen pflegt. Andererseits<br />

schmerzen Phlegmonen am meisten unter Fascien, und Jeder von<br />

Ihnen wird schon selbst erfahren haben, welche Qualen Entzündungen<br />

unter dem Fingernagel verursachen. Oefters strahlen übrigens die<br />

Schmerzen längs dem Verlauf der sensiblen Nerven aus, irradiiren<br />

auch auf andere Aeste. Der Charakter des Schmerzes kann ein sehr<br />

verschiedenartiger sein; ausserordentlich häufig ist er, besonders in<br />

stark gespannten Theilen, ausgesprochen klopfend, synchron mit<br />

dem Puls, weil notwendiger Weise jede Pulswelle den Druck auf<br />

die Nerven steigert.<br />

Ein genaueres Eingehen erheischt das vierte Symptom der Hitze,<br />

Calor. Die Wärme, welche bei warmblütigen, hochtemperirten Thieren<br />

ein Körpertheil dem Untersucher darbietet, ist, zum Mindesten überall<br />

da, wo nicht selber Wärme producirt wird, lediglich das Product von<br />

Wärmezufuhr und Wärmeverlust, und das Medium, mittelst dessen<br />

einem Theil seine Wärme zugeführt wird, ist, wie Sie wissen, das<br />

Blut. Nun liegen die Hauptproductionsheerde der Wärme, als <strong>Herz</strong>,<br />

Leber und andere Drüsen und die grossen Muskelmassen, in der<br />

Tiefe, dagegen geschieht die höchst überwiegende Wärmeabgabe an<br />

der Körperoberfläche, also von den äusseren Theilen. Daraus folgt,<br />

dass die inneren und tiefgelegenen Organe, deren directer Wärmeverlust<br />

sehr gering ist, unter allen Umständen die höchsttemperirten<br />

sind und die Temperatur des Blutes selbst haben, während die oberflächlich<br />

gelegenen, in denen so gut wie keine Wärme producirt wird,<br />

um so kühler sind, je mehr Wärme sie einerseits abgeben, und je<br />

weniger sie andererseits durch das Blut zugeführt erhalten. Dem<br />

entsprechend haben wir früher gesehen, dass oberflächliche Körpertheile<br />

durch Anämie und durch Venenstauung kühler, dagegen durch

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