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I. Herz.

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'»ertliche Kreislautsstörungen. 161<br />

in der Pathologie nur unter ganz besonderen Umständen vor, z. B.<br />

bei der lncareeration einer herniösen Darmschlinge, oder wenn die<br />

V femoralis in der Höbe des Poupart sehen Bandes verschlossen<br />

worden. Doch zeigt gerade dies letztere Beispiel, wie mannigfache<br />

Umstände den weiteren Verlauf beeinflussen können. Es giebt in der<br />

chirurgischen Litteratur eine nicht geringe Zahl von Fällen, in denen<br />

die V femoralis am Lig. Poupartii bei vorher völlig gesunden Indi­<br />

viduen wegen Stich- oder Schussverletzung des Gefässes unterbunden<br />

worden: so gut wie ausnahmslos trat in den nächsten Tagen nach<br />

der Ligatur Gangrän der Extremität ein. Hiermit scheinen in<br />

auffälligem Widerspruch die nicht minder zahlreichen Fälle zu stehen,<br />

in denen bei Exstirpation von Geschwülsten der Inguinalgegend Stücke<br />

der Vene exeidirt wurden und in deren weiterem Verlauf es ebenso­<br />

wenig zu Nekrose des Beins gekommen ist, wie dieser übelste Aus­<br />

gang bei den so überaus häufigen Thrombosen der Femoralvene in<br />

dieser Gegend beobachtet zu werden pflegt. Und doch ist dieser<br />

Widerspruch nur scheinbar. Denn nur in den Fällen der ersten<br />

Kategorie giebt es wirklich eine absolute Behinderung des venösen<br />

Abflusses, weil nur hier der Verschluss der Femoralis bei normaler<br />

Gefässeinrichtung erfolgt. Von den Thrombosen dagegen verlegen<br />

eine Anzahl das Lumen der Vene gar nicht vollständig; aber auch<br />

wenn der Thrombus ein lokal obstruirender ist, so hat er sich doch nicht<br />

plötzlich gebildet, sondern es hat dazu einer längeren, oft recht an­<br />

sehnlichen Zeit bedurft. Ebendasselbe gilt von den Beeinträchtigungen<br />

des Venenstroms durch die Geschwülste der Inguinalgegend. Während<br />

das Lumen des Gefässes, sei es durch den Thrombus, sei es durch<br />

die wachsende Geschwulst, immer mehr verkleinert wurde, hatten sich<br />

allmählich neue Abflusswege aus dem gestauten Gebiet entwickelt,<br />

kleine Venen der unmittelbaren Nachbarschaft, die ihr Blut nach<br />

anderen Richtungen abführen, waren grösser geworden und nahmen<br />

successive einen immer bedeutenderen Theil des Blutes aus der Extre­<br />

mität auf, der Art, dass schliesslich der vollständige Verschluss der<br />

Flauptvene ein bedeutendes Hinderniss gar nicht mehr ausmachte. Dies<br />

ist der Weg, auf welchem unter Umständen selbst eine vollständige<br />

Ausgleichung zu Stande kommt; aber selbst, wenn diese nicht erreicht<br />

wird, so wird doch jedenfalls der Grad der venösen Stockung so weit<br />

dadurch verringert, dass damit das Leben des Theils vollständig ver­<br />

träglich ist. Ohne Störungen der Function und der Ernährung bleibt<br />

es freilich dabei nicht; doch werden wir diese bei den verschiedenen<br />

C ohuheim, Allgemeine Pathologie. 'J. Aull. ]j

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