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I. Herz.

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226 Pathologie der Circulation.<br />

schon bei unsern einleitenden Betrachtungen angedeutet, dass es<br />

seine quantitative Grenze hat, und dass, wenn plötzlich in<br />

Folge irgend eines Umstandes grosse Massen freien Ferments im<br />

kreisenden Blute auftreten, die Gerinnung auch von der völlig physiologischen<br />

und intacten Gefässwand nicht verhindert wird. Es ist dies<br />

die einfache Consequenz der Schmidt sehen Lehren; aber gerade deswegen<br />

musste eine experimentelle Prüfung dieser Consequenz um so<br />

erwünschter sein, als auf solche Weise zugleich eine bedeutsame Probe<br />

auf die Richtigkeit jener gewonnen werden konnte. Dies ist denn<br />

auch von AI. Schmidt in umfassender Weise mit der ihm eigenen<br />

Energie unternommen worden, und in den letzten Jahren sind aus<br />

dem Dorpater physiologischen Laboratorium eine Reihe höchst lesenswerther<br />

Arbeiten hervorgegangen, deren Detailresultate zwar hier und<br />

da mit einander nicht in völligem Einklang stehen und überdies viel<br />

zu mannigfach sind, als dass ich sie Ihnen in extenso mittheilen<br />

könnte, die aber jedenfalls schon heute unser Wissen in dankenswerther<br />

Weise bereichert haben 34<br />

Die Aufgabe, welche alle die Dorpater Arbeiten in erster Linie<br />

verfolgen, ist das Studium des Verhaltens und der Wirkung von<br />

freiem Fibrinferment im circulirenden Blute. Um eine<br />

grössere Quantität des Ferments ins Blut zu bringen, benutzte<br />

A. Köhler die von AI. Schmidt gefundene Thatsache, dass bei<br />

der Gerinnung eine beträchtliche Menge von fibrinoplastischer Substanz<br />

und besonders von Fibrinferment im Blute frei wird, und dass<br />

Folge dessen Blut, in dem bereits eine Gerinnung stattgefunden, sehr<br />

fermentreich ist. Solches Blut erzeugt nun, wie Köhler schon<br />

bei den ersten Experimenten fand, in die Gefässe eines lebenden<br />

Thieres gebracht, daselbst exquisite und mächtige Gerinnungen.<br />

Der wirklich höchst überraschende Versuch wird am leichtesten<br />

und demonstrativsten so angestellt, dass man einem kräftigen<br />

Kaninchen 10—12 Co. Blut aus einer Arterie entzieht und dasselbe<br />

zu einem soliden Kuchen gerinnen lässt, den man, sobald die ersten<br />

Tropfen Serum auf der Oberfläche erscheinen, zerschneidet und nun<br />

zwischen Leinwand auspresst; das so gewonnene Blut wird filtrirt und<br />

davon ca. 5—6 Cc. langsam und vorsichtig dem gleichen Thiere,<br />

welchem das Blut entzogen worden, in die V jugularis injicirt. In<br />

der Regel noch ehe die letzten Tropfen eingespritzt sind, entsteht<br />

plötzlich der charakteristische Opistothonus, die Pupillen werden weit,<br />

das Thier macht angstvoll nach Luft schnappende Bewegungen mit

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