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I. Herz.

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180 Pathologie der Circulation.<br />

bei ruhendem oder bei strömendem, bewegtem Blute sich<br />

gebildet hat. Denn gerade wie die Gerinnung des aus der Ader<br />

gelassenen Blutes sich ganz anders gestaltet, wenn Sie das Blut völlig<br />

ruhig und unbewegt in einem Cylinder stehen lassen, als wenn Sie es<br />

mit einem Fischbeinstäbchen heftig peitschen und schlagen, so auch<br />

innerhalb der Blutgefässe. In jenem Falle sehen Sie eine schwarzrothe<br />

Cruormasse entstehen, welche Anfangs gerade so voluminös ist<br />

als die Blutmasse, aus der sie sich gebildet, und welche auch später,<br />

wenn sie durch Auspressen von Serum sich mehr oder weniger verkleinert<br />

hat, ihre dunkelrothe Farbe bewahrt, weil sie die gesammten<br />

rothen Blutkörperchen einschliesst. Ganz anders beim geschlagenen<br />

Blute; je energischer Sic mit dem Fischbeinstäbchen dasselbe peitschen<br />

und in Bewegung versetzen, um so sicherer erreichen Sie es, dass sich<br />

an dem Stäbchen eine allmählich immer weniger rothe, im besten<br />

Falle kaum gelbliche, zähe Fibrinmasse ansetzt, die nur wenige rothe<br />

Blutkörperchen enthält und von diesen sogar gänzlich befreit werden<br />

kann. In vollkommener Uebereinstimmung mit diesen Erfahrungen<br />

finden Sie in einer doppelt unterbundenen Vene einen rothen, voluminösen<br />

Thrombus, einen farblosen, oder wie man sagt, weissen dagegen<br />

auf einer geschwürigen Stelle der Aortenwand. Die Bildung<br />

des letzteren, des weissen Thrombus, direct unter dem Mikroskope zu<br />

verfolgen, hat Zahn 11 in einer sehr interessanten Versuchsreihe gelehrt.<br />

Wenn Sie in dem ausgebreiteten Mesenterium oder der Zunge eines<br />

curaresirten Frosches ein grösseres Gefäss, Arterie oder Vene, an<br />

irgend einer Stelle malträtiren, z. B. einen kleinen Kochsalzkrystall<br />

dicht neben das Gefäss legen, so sehen Sie alsbald die dem Krystall<br />

correspondirende Stelle der Innenwand mit farblosen Blutkörperchen<br />

sich bedecken, deren Menge, während das Kochsalz allmählich schmilzt,<br />

immer mehr zunimmt; bald sind es drei, vier Schichten dichtgedrängter<br />

farbloser Blutkörperchen, die der Innenwand fest aufliegen, und noch<br />

immer wächst der Haufen, indem aus dem vorbeiströmenden Blute<br />

fortwährend neue weisse Körperchen zu den angehäuften sich hinzugesellen.<br />

Jetzt ist das ganze Lumen an dieser Stelle von einem<br />

Haufen dichtgedrängter weisser Körperchen eingenommen, zwischen<br />

denen kaum ein einziges rothes zu erkennen ist, und die Blutsäule<br />

ist vollkommen unterbrochen durch diesen weissen unbewegten Pfropf,<br />

der schon dem blossen Auge als eine weisse Lücke kenntlich ist.<br />

Nicht immer gestaltet sich das Ergebniss so rein. Vielmehr sehen<br />

Sie ein andermal, ganz besonders wenn das Kochsalz nicht neben,

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