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I. Herz.

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642<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

viele Fett kommt, mit welchem die Zellen dieses Apparats sich anfüllen.<br />

So viel ich sehe, ist man durchaus gezwungen, auf eine<br />

abnorm geringe Fettverbrennung bei den in Rede stehenden<br />

Individuen zu recurriren. Ob der Hämoglobingehalt ihrer Blutkörperchen<br />

zu niedrig ist, und deshalb ihre Fähigkeit der Sauerstoffbindung<br />

kleiner, als in der Norm? Oder ob die oxydativen Processe in den<br />

Gewebszellen nicht mit der normalen Energie vor sich gehen? Mir<br />

persönlich ist das Letztere entschieden viel wahrscheinlicher; wenigstens<br />

sehe ich keinen Grund, weshalb man nicht derartige Differenzen<br />

in der Leistungsfähigkeit der Zellen statuiren dürfte. Nicht ohne<br />

Grund unterscheidet der Volksmund den Phlegmatiker von dem<br />

Sanguiniker, und wenn es auch zum guten Theile der Lebensweise,<br />

vor Allem der Ungleichheit in der Körperbewegung zugeschrieben<br />

werden darf, wenn Jene in weit höherem Grade zum Embonpoint<br />

neigen, als diese, so kennt doch Jedermann jene hagern Menschen, bei<br />

denen trotz sitzender Lebensweise auch die reichlichste Nahrung nicht,<br />

wie man zu sagen pflegt, anschlägt. Auch das Fettwerden castrirter<br />

Menschen oder Thiere wird kaum allein dadurch erklärt werden<br />

können, dass das Eiweiss, das sonst zur Saamen- und Eibereitung, resp.<br />

für die Menstruation verbraucht wird, nun zur Fettquelle dient; vielmehr<br />

wird man auch hier eine Aenderung der Gesammtconstitution<br />

heranziehen müssen, welche sich in der verringerten Energie der Oxydationsprocesse<br />

in den Gewebszellen dokumentirt. Denn an diese<br />

Stelle, in die zelligen Elementartheile der verschiedenen Organe, muss<br />

jedenfalls der Fehler verlegt werden. In den Zellen und durch<br />

ihre Action erfolgt die Verbindung des Sauerstoffs mit dem zugeführten<br />

oder abgespaltenen Fett, ihre Leistung ist mithin fehlerhaft,<br />

wenn das Fett nicht in normaler Weise verbrannt wird; überdies<br />

zeigt die Promptheit, mit der alles Fett in die bekannten Reservoirs<br />

abgeführt wird, dass der eigentliche Säftestrom der Fettsüchtigen<br />

nicht verringert oder verzögert ist. Erst in den extremsten Graden<br />

der Polysarcie scheint auch dieser zu leiden; dann bleibt das nicht<br />

oxydirte Fett längere Zeit in den Zellen liegen, in denen es abgespalten<br />

worden, und man findet es dann nicht blos an den vorhin<br />

bezeichneten Stellen, sondern auch die Muskelfasern des <strong>Herz</strong>ens und<br />

der Körpermuskeln, die Epithelien der Nieren u. a. 0. sind voll<br />

von feinen Fetttröpfchen: ein Befund, der sich jedenfalls in dieser<br />

Weise deuten lässt, wenn er auch, wie ich bereitwillig zugestehe, eine<br />

andere Auffassung gestattet.

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