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I. Herz.

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Her/.. 21<br />

gewesen sind. Entzündliche Exsudate werden, da sie rascher eine<br />

grossere Massonhaftigkeit erreichen, deshalb leichter zu einer beträcht­<br />

lichen Spannung des <strong>Herz</strong>beutels führen, als einfache Transsudate.<br />

Am gefährlichsten aber sind in dieser Beziehung Continuitätstrennungen<br />

des <strong>Herz</strong>ens und der grossen Gefässstämme innerhalb des Bereiches<br />

des Pericardium, in Folge deren sehr rasch, öfters in wenigen Augen­<br />

blicken der <strong>Herz</strong>beutel sich bis zu prallster Spannung mit Blut erfüllt.<br />

Wie verhält sich nun der Kreislauf in dieser Situation?<br />

Darüber vermag uns die sicherste Auskunft, das Experiment zu<br />

geben, dessen Anstellung weniger schwierig ist, als es auf den ersten<br />

Blick scheint. Am zweckmässigsten verwendet man dazu einen kräf­<br />

tigen, mittelgrossen Hund, der, wie bei allen Kreislaufs- und beson­<br />

ders Blutdruckversuchen, curaresirt und künstlich respirirt wird; Zu­<br />

gang zum <strong>Herz</strong>beutel verschafft man sich am bequemsten durch ein<br />

ausgiebiges, mittelst Resection von ca. 3 Rippen hergestelltes Fenster<br />

in der linken Thoraxhälfte. Das Pericard wird mit möglichst kleinem<br />

Schnitt eröffnet, und in die Oeffnung eine sogenannte Queischcanülc<br />

befestigt nach Art derjenigen, welche die Physiologen für die Magen­<br />

fisteln benutzen. Diese Canüle kann man, wie F. Frank 2 es gel hau<br />

hat, mit einem nach Belieben comprimirbaren Luftreservoir in Ver­<br />

bindung setzen, während der Grad der Compression an einem seit­<br />

lich angebrachten Quecksilbermanometer abgelesen wird; doch scheint<br />

mir. dass der Versuch noch fehlerfreier sich gestaltet, wenn man statt<br />

der Luft zur Füllung des <strong>Herz</strong>beutels eine Flüssigkeit verwendet, bei<br />

der jede Resorption innerhalb der kurzen Dauer des Experiments aus­<br />

geschlossen ist, nämlich Oel. Zu dem Ende steht die Quetseheanülc<br />

durch Kautschuk mit einem T-rohr in Verbindung, dessen einer Schenkel<br />

mit einem gewöhnlichen Manometer verbunden ist, während der<br />

dritte zur Injection, resp. Auslassung des Oels dient. Sind nun ferner<br />

eine A. femoralis oder Carotis, event. falls auch der Lungenkreislauf<br />

der Beobachtung unterworlen werden soll, auch ein Ast der A. pul-<br />

monalis sin. mit dem Kymographion, eine V. jugul. ext. mit dem<br />

Sodamanometer verbunden, so kann die Wirkung, welche Spannungs­<br />

änderungen im Flerzbeutel auf den Kreislauf ausüben, in präeisestcr<br />

Weise abgelesen werden. Betrachten Sie jetzt das Kymographion, so<br />

lange die Säule des Oelmanometers den Nullpunkt nicht überschritten,<br />

so sehen Sie die beiden für die Arterien des grossen und kleinen<br />

Kreislaufs charakteristischen Curven in ihrer typischen Gestalt: die<br />

hohe Druckcurve der Femoralis mit den ausgiebigen respiratorischen

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