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I. Herz.

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Chronische Anämien.<br />

Tropten, ganz ähnlich denjenigen, welche M. Schulze aus den nor­<br />

malen Blutkörperchen durch Temperatursteigerung abzuspalten gelehrt<br />

hat; niemals haben sie eine Neigung zum geldrollenförmigen Anein-<br />

anderlegen. ihre Farbe ist zuweilen übereinstimmend oder selbst noch<br />

gesättigter roth, als die normaler Blutkörperchen, gesehen worden; oft<br />

aber sind sie auch entschieden blasser, als diese. Ganz ungemein<br />

wechselnd sind weiterhin die Angaben, welche in der Litteratur über<br />

die Mengenverhältnisse der Mikrocythen in den betreffenden Fällen bei­<br />

gebracht sind. So hält Eichhorst 19 dieselben für einen constanten<br />

Befund in der sog. perniciösen Anämie, der in quantitativer Hinsicht<br />

direct der Schwere des Falls proportional sich herausstelle; von An­<br />

deren 19 wird nicht blos Letzteres, sondern sogar die Constanz ihres<br />

Vorkommens in der genannten Krankheit in Abrede gestellt. In ganz<br />

enormer Menge fanden sie Vanlair und Masius 20 im Blute einer<br />

unter den Symptomen einer allgemeinen Anämie erkrankten Frau, die<br />

trotzdem nach mehrmonatlichem Kranksein ganz hergestellt wurde;<br />

die Mikrocythen machten dabei allmählich gewöhnlichen Blutkörperchen<br />

Platz. Auch von mehreren andern Seiten ist ein vorübergehendes<br />

Auftreten von Mikrocythen bei chronischen Anämien, so in der Re-<br />

convalescenz von schweren Krankheiten, gesehen worden, in der ecla-<br />

tantesten Weise von Litten 21 bei einem 20jährigen Phthisiker mit<br />

stark geschwollenen Mesenterial-, Cervical- und Achseldrüsen: eine<br />

4 Tage vor dem Tode ausgeführte Blutuntersuchung liess in diesem<br />

Falle fast Nichts als ganz kleine, rothe Mikrocythen erkennen, von<br />

denen weder bei früheren noch bei späteren — und zwar schon bei<br />

3 Stunden späteren — Prüfungen eine Spur zu finden war. Wenn in<br />

diesem Fall sich nicht ein Beobachtungsfehler eingeschlichen hat, so<br />

dürfte er allerdings im hohen Grade geeignet sein, einmalige Blutunter­<br />

suchungen zu discreditiren und jedenfalls zur Vorsicht in den daraus<br />

abgeleiteten Schlüssen zu mahnen.<br />

461<br />

Auch bisquit- oder keulen- und flaschenförmige Blutkörperchen<br />

sind vielfach im Blute Anämischer gesehen, ebenso Körperchen mit so<br />

tiefer centraler Depression, dass daraus eine vollständige Ringform<br />

resultirte, und dies von so guten Beobachtern 22 , dass die Möglichkeit,<br />

die Präparationsmethode als Ursache dieser Formveränderungen zu be­<br />

schuldigen, ausgeschlossen erscheint. Vollends ist jeder derartige<br />

Zweifel unstatthaft gegenüber den wiederholt gemachten Funden gerade<br />

auffallend grosser rother Blutkörperchen im anämischen Blute —<br />

Sie sehen, auf welche Differenzen in Gestalt und Grösse der Körper-

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