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I. Herz.

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Geschwülste. 733<br />

die neuere Statistik habe die ätiologische Beziehung der Traumen zu<br />

den Carcinomen erwiesen! Auch stellt sich dies Ergebniss nicht blos<br />

für die Carcinome heraus, sondern beinahe der gleiche Procentsatz<br />

(14,3 pCt.) hat sich bei der Durchsicht der gesammten in der Berliner<br />

Klinik in den letzten 10 Jahren beobachteten 574 Geschwulstfälle hin­<br />

sichtlich vorausgegangener Traumen ergeben n , mit anderen Worten,<br />

in beinahe 86 pCt. aller Fälle hat selbst die express darauf<br />

gerichtete Nachforschung nicht ermitteln können, dass<br />

irgend ein Trauma stattgehabt hatte! Würden indess die Er­<br />

gebnisse der Geschwulststatistik auch ganz anders lauten, so würden<br />

sie offenbar doch erst dann einigermaassen beweiskräftig sein, wenn<br />

ihnen eine Statistik der Traumen zur Seite stände, derzufolge in einem<br />

erheblichen Procentsatz der Fälle in ihrem Gefolge sich Geschwülste<br />

entwickeln. Wie unendlich häufig aber sind die Stösse und andere<br />

Verletzungen des Schienbeins, und wie überaus winzig dagegen glück­<br />

licherweise die Zahl der Osteochondrome und Sarcome dieser Gegend!<br />

Wie wahrhaft erschreckend müsste die Häufigkeit der Mammage-<br />

schwülste sein, wenn wirklich die Traumen leicht zu Geschwulst­<br />

bildungen führten! und wie sehr mussten unter den Mammatumoren<br />

diejenigen überwiegen, welche von der Warze ihren Ausgang nehmen<br />

— während erfahrungsgemäss primäre Warzengeschwülste sogar zu<br />

den grossen Raritäten gehören gegenüber denen, die irgendwo in der<br />

Tiefe der Drüse entstehen! Aber wir dürfen auf die Statistik, die im<br />

besten Falle auch nur ein post, nicht ein propter hoc beweisen würde,<br />

bereitwillig verzichten; denn wir haben triftigere Gründe, den Causal-<br />

zusammenhang zwischen Traumen und echten Geschwülsten abzuweisen.<br />

Wir wissen ja sehr genau, was auf ein Trauma folgt: unter günstigen<br />

Verhältnissen eine Congestion, sonst Entzündung. Weiter aber<br />

haben wir vor Kurzem erst des Eingehenderen erörtert, welche Be­<br />

deutung eine wiederholte oder anhaltende arterielle Congestion, und<br />

welche eine Entzündung für das Wachsthum der Gewebe hat; jene<br />

führt unter Umständen zur Hypertrophie, diese zur entzündlichen<br />

Gewebsneubildung. Leugnen zu wollen, dass mancherlei epitheliale<br />

und bindegewebige Neubildungen, die in geschwulstartiger Form sich<br />

präsentiren, lediglich congestiven und entzündlichen Circulations-<br />

störungen ihren Ursprung verdanken, dass kann uns um so weniger<br />

in den Sinn kommen, als ich Ihnen ja selber an den Hühneraugen,<br />

den spitzen Condylomen, der Elephantiasis, den Schleimhautpolypen,<br />

den Hyperostosen etc. den Einfluss exomplificirt habe, den congestive

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