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I. Herz.

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28 Pathologie der Circulation.<br />

einfachen Svstem verzweigter elastischer Röhren. Stimmten beide<br />

Kreislaufe hinsichtlich ihrer Druckverhältnisse überein, so wäre in der<br />

That nicht abzusehen, warum nicht, bei der Spannungszunahme des<br />

<strong>Herz</strong>beutels, der Lungenarterien druck ebenso abnehmen und der der<br />

Lungenvenen ebenso zunehmen sollte, wie wir es am Körpersystem<br />

beobachten. Indess was in diesem möglich ist, weil auch der sehr<br />

stark herabgesetzte Arteriendruck immer noch den selbst beträchtlich<br />

erhöhten Venendruck um ein Bedeutendes übertrifft, mithin die Strö­<br />

mung von den Arterien zu den Venen nicht aufhört, das ist undenk­<br />

bar im Lungenkreislauf, wo die Druckwerthe der Arterien und Venen<br />

mit einander unweigerlich auf und nieder gehen. Darum ist das für<br />

die Spannung des Lungenblutstroms Massgebende die Stärke des Zu­<br />

flusses, und weil in unserem Experiment, wie die Pulmonalcurve dar-<br />

thut, das rechte <strong>Herz</strong> in jeder Systole weniger Blut in die Pulmonal-<br />

arterien wirft, als in der Norm, so muss der Lungenarterien-<br />

druck absinken, mit ihm aber auch, trotz der Erschwerung des<br />

Veneneinflusses ins <strong>Herz</strong>, die Spannung in den Lungenvenen.<br />

Sollte es aber Jemandem von Ihnen schwer verständlich erscheinen,<br />

wie unter solchen Umständen überhaupt noch Lungenvenenblut in den<br />

linken Vorhof gelangen könne, so möchte ich Sie daran erinnern, dass<br />

das Blut der Lungenvenen ja physiologischer Weise nicht, wie das der<br />

Körpervenen, unter negativem Druck in das <strong>Herz</strong> eintritt, sondern mit<br />

einer positiven Spannung, die nur wenig geringer ist, als die des<br />

Lungenarterienblutes, der Art, dass selbst bei einer Druckerniedrigung<br />

unter die Hälfte und noch mehr immer noch Werthe übrig bleiben<br />

die vollauf ausreichen, um den Widerstand eines ganz erheblich gespannten<br />

<strong>Herz</strong>beutels zu überwinden.<br />

Dies also ist der mit notwendiger Folgerichtigkeit eintretende<br />

Effect, welchen eine bis zu erheblicher Spannung gesteigerte Füllung<br />

des <strong>Herz</strong>beutels mit Flüssigkeit auf die ßlutbewegung in und durch<br />

das <strong>Herz</strong> und damit auf den gesammten Kreislauf ausübt. Sobald<br />

die Spannung des Pericards die positive Höhe von nur wenigen Mm.<br />

big. erreicht hat, ist dadurch dem Einströmen des Körpervenenblutes<br />

ein Widerstand entgegengesetzt, der auf der einen Seite dessen Span­<br />

nung in die Höhe treibt, auf der anderen das Quantum Blut, welches<br />

in dem Zeitraum vom Beginn einer Systole bis zum Beginn der fol­<br />

genden ins <strong>Herz</strong> strömt, verkleinert. In Folge dessen wirft jede<br />

Systole eine geringere Menge Blut in die Lungen, die Pulmonalpulse<br />

werden kleiner und der Blutdruck im Lungengefässsystem auf der

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