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I. Herz.

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502 Pathologie der Circulation.<br />

selbst niemals Oedem macht; denn, wenn Sie einem Kaninchen oder<br />

Hunde den linken Hauptstamm der A. pulmonalis und dazu noch die<br />

in den oberen Lappen der rechten Lunge tretenden Arterienzweige<br />

ligiren, oder wenn Sie bis drei Viertel des gesammten Arterienquerschnittes<br />

durch Emboli verlegen, so entsteht, wenn der noch erhaltene<br />

Rest der Lungengefässbahn überhaupt zum Leben ausreicht, in<br />

diesem niemals Oedem. Auf der anderen Seite lehrt jede Stenose des<br />

Ostium venosum sinistrum in der unzweideutigsten Weise, dass die<br />

einfache Erschwerung des venösen Abflusses in den Lungen durchaus<br />

nicht ohne Weiteres zu gesteigerter Transsudation und Oedem führt.<br />

Darin kann es auch einen principiellen Unterschied nicht bedingen,<br />

wenn die angebliche Lungenstauung durch <strong>Herz</strong>schwäche hervorgerufen<br />

wird. Wäre wirklich, wie vielfach, besonders von klinischer Seite,<br />

angenommen worden, allgemeine <strong>Herz</strong>schwäche die Ursache des<br />

Lungenödems, so müsste jede tiefe Synkope es nach sich ziehen, ja<br />

so müsste eigentlich die sehr grosse Mehrzahl aller Menschen an<br />

Lungenödem zu Grunde gehen — was durchaus nicht der Fall ist.<br />

Eben dadurch wird überhaupt die ganze Frage vom Hydrops pulmonum<br />

so sehr erschwert, dass derselbe unter anscheinend durchaus<br />

gleichartigen Verhältnissen zuweilen, aber durchaus nicht jedesmal<br />

eintritt. Bei einigen Menschen, die an irgend einer chronischen Krankheit<br />

sterben, kommt es in der Agone zu lauten und weitverbreiteten<br />

Rasselgeräuschen über beiden Lungen, röthlicher Schaum kann in<br />

Mund und Nase steigen und post mortem lässt sich eine ansehnliche<br />

Quantität Flüssigkeit aus den Lungen ausdrücken; bei andern dagegen,<br />

die an der gleichen Krankheit gelitten, bleiben die Lungen trotz<br />

ebenso langer Agone vollständig trocken. So ist es auch nach experimentellen<br />

Eingriffen der verschiedensten Art, z. B. nach Oel- oder<br />

analogen Embolien, mag dabei die Verlegung der Lungencapillaren<br />

allmählich oder rasch hintereinander geschehen: die bei Weitem meisten<br />

Thiere sterben einfach an Athmungsinsufficienz. Ferner hat Pokrowsky<br />

22 bei einzelnen Kaninchen und Meerschweinchen, die er<br />

Kohlenoxyd athmen liess, Lungenödem gesehen, während letzteres<br />

durchaus nicht die gewöhnliche Todesursache der an Kohlendunst<br />

Erstickten zu sein pflegt. Endlich erinnern Sie Sich, dass die Salzwasserinfusionen<br />

bei vereinzelten Thieren tödtliches Lungenödem er­<br />

zeugten, bei allen übrigen aber die Lungen absolut trocken blieben.<br />

Scheint nicht diese auffällige Inconstanz dagegen zu sprechen, dass es<br />

rein mechanische Momente sind, denen das Lungenödem in diesen

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