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I. Herz.

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»ertliche Kreislaufsstörungen. 131<br />

Arterien dauernd herabgesetzt würden. Mit Ausnahme der col­<br />

lateralen Hyperämien; doch haben wir auch für diese feststellen<br />

können, dass bei anhaltender Gongestion eine Massenzunahme des be­<br />

treffenden Organs sich entwickelt, wodurch dann die frühere Hyperämie<br />

aufbort, eine solche zu sein. Lassen wir vollends die collateralen<br />

Hyperämien, als selber erst seeundäre Zustände, aus dem Spiel, so<br />

zeigt sich einerseits, dass ein grosser Theil der Einflüsse, welche den<br />

Tonus der Arterien verringern, mehr oder weniger rasch vorüber­<br />

gehender Art ist, andererseits aber wollen Sic Sich erinnern, dass<br />

selbst die Durchschneidung des Sympathicus das Ohr nicht dauernd<br />

hyperämisch macht, sondern nach einiger Zeit die Arterien sich wieder<br />

zu ihrem normalen Durchmesser verengern. Auch die Erweiterung,<br />

die nach Aufhebung einer starken Compression sich einstellt, hält<br />

nicht lange an; denn das wieder reichlich ein- und durchströmende<br />

Blut ist das sicherste Mittel, die gelähmte und durch langen Blut­<br />

mangel erschöpfte Artcrienmuskulatur zu restituiren, und so kehrt<br />

auch hier allmählich die normale Gcfässweite wieder. Dasselbe lehrt<br />

die Beobachtung bei anderweiter direoter Lähmung der Gefässwände,<br />

z. B. bei den Vergiftungen derselben, falls die Dosis des Giftes nicht<br />

so beträchtlich gewesen, dass die einfache Erschlaffung allmählich in<br />

Absterben, Tod übergeht.<br />

Aber mag die Dauer der arteriellen Widerstandsabnahme so kurz<br />

oder so lang sein, wie sie wolle, immer wird, so lange sie anhält, die<br />

Circulation des betroffenen Körpertheils bestimmte Abweichungen von<br />

der Norm darbieten. Denn in einen Körpertheil, dessen zuführende<br />

Arterien erweitert sind, muss nothwendiger Weise eine grössere<br />

Menge Blut einströmen, als bei nicht erweiterten Arterien. Woher<br />

kommt dies Blut? Das wissen Sie bereits: es wird andern Ar-<br />

terienbahnen entzogen. Und zwar nicht bloss bei den collateralen<br />

Hyperämien, wo ja die „Entziehung" das Primäre, Bestimmende ist,<br />

sondern auch bei den übrigen, die wir im Gegensatze zu jenen als<br />

sclbstständigc bezeichnet haben. Fragen wir aber, welchen Arterien­<br />

bahnen das Blut jedesmal entzogen wird, so wird bis zu einem ge­<br />

wissen Grade auch hier die Antwort zutreffen, dass es dort weggeht,<br />

wo es am Wenigsten nöthig ist. So ganz gewiss, wenn ein Theil<br />

eines grösseren, überall gleichmässig funetionirenden Organs hyper­<br />

ämisch wird: bei starker Füllung einer Darmschlinge werden sicher<br />

die angrenzenden leer, und wenn Sic durch Durchschneidung einer<br />

Anzahl Milznerven einen Theil des Organs in eine intensive Röthung<br />

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