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I. Herz.

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246 Pathologie der Circulation.<br />

Statt dass die insultirte Arterienwand sich allmählich wieder erholt<br />

und mit der Wiederverengerung auch die normale Blutbewegung sich<br />

einstellt, nimmt hier die Erweiterung der Gefässe sogar eine Weile<br />

lang noch zu und trotzdem wird die Blutströmung erheblich<br />

gegen das normale Mass verlangsamt. Das ist undenkbar<br />

bei einer Hyperämie wegen lokaler Widerstandsabnahme, so lange<br />

wenigstens der arterielle Blutdruck sich nicht zugleich ändert, wird<br />

aber meines Erachtens vollkommen begreiflich, wenn die betreffende<br />

Schädlichkeit eine wirkliche innere Veränderung der Gefässwand<br />

gesetzt hat. Denn so ist für einmal zu verstehen, warum die<br />

Dilatation nicht rückgängig wird, fürs Zweite aber auch, dass die<br />

Stromgeschwindigkeit abnimmt. Denn da die Triebkräfte und das<br />

Blut selber keinerlei Aenderung erfahren, so kann die lokale Verlangsamung<br />

der Blutbewegung nur von lokalen Widerständen herrühren;<br />

das Lumen der Gefässe aber bietet dieselben an keiner Stelle,<br />

vielmehr sind Arterien, Capillaren und Venen überall und sämmtlich<br />

weit, sogar über die Norm erweitert. Somit bleibt, so viel ich sehe,<br />

auch gar keine andere Möglichkeit übrig, als in veränderten Reibungs-<br />

und Adhäsionsverhältnissen zwischen Blut und Gefässwand<br />

die Ursache des gesteigerten Widerstandes zu suchen. Ganz<br />

besonders erinnere ich Sie an die mehrmals von mir betonte Thatsache,<br />

dass in Arterien, von denen drei, vier Tage das Blut abgesperrt<br />

oder die einer Temperatur von 56° C. ausgesetzt gewesen sind,<br />

das Blut kaum noch hineindringt, trotzdem das Gefässrohr leer, und<br />

ganz und gar kein Thrombus oder ein anderweiter Inhalt dem Einströmen<br />

des flüssigen Blutes ein Hinderniss bereitet. Es ist eben ein<br />

ander Ding mit dem Blut und Blutgefässen, als mit einem Kautschukrohr<br />

und einer beliebigen darin strömenden Flüssigkeit. Vielleicht<br />

dass die Innenwände der absterbenden Gefässe so an einander kleben,<br />

dass deshalb das Blut nicht mehr hinein kann; aber wie auch immer,<br />

wenn die Beschaffenheit der Gefässwand sich der Art ändern kann,<br />

dass sie ganz unpassabcl für Blut wird, so erscheint es vollends sehr<br />

leicht denkbar, dass sie unter Umständen die Fortbewegung des Blutes<br />

aufhält und die Strömung verlangsamt,<br />

Wie mit der Verlangsamung des Blutstromes die allmähliche<br />

Randstellung der farblosen Blutkörperchen sich ausbilden muss, das<br />

haben wir vorhin bereits hervorgehoben, und ebenso leicht verständlich<br />

ist, dass in den Capillaren eine Anhäufung von Blutkörperchen<br />

geschieht. Ja, man kann direct sagen, dass mit wachsender Alteration

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