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I. Herz.

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Regeneration und Hypertrophie. Infectinnsgesohwülsle. 699<br />

Umgebung des Hühnerauges sind überdies die Papillen sogar ganz<br />

gewöhnlich hypertrophisch.<br />

Die bedeutende Vergrösserung, die ein vom Bein auf den<br />

Kamm des Hahns überpflanzter Sporn erfährt 13 , beruht auch<br />

auf der sehr viel stärkeren Vascularisation und Blutströmung des Kamms<br />

gegenüber dem ursprünglichen Mutterboden des Sporns. Desgleichen<br />

ist das excessive Wachsthum von Haaren und Nägeln, das öfters bei<br />

grossen gefässreichen Geschwülsten der Extremitäten beobachtet worden<br />

ist 16 , auf die abnorme Steigerung der Blutzufuhr zu denselben zu be­<br />

ziehen. Von hier ist es endlich nur ein Schritt zu den so überaus<br />

häufigen Hypertrophien auf entzündlicher Basis. Das brauche<br />

ich freilich nicht zu wiederholen, dass die entzündliche Hyperämie<br />

nicht immer und nicht bei allen Geweben verstärkend auf das Wachs­<br />

thum wirkt, ja dass sie sogar vielfach, so bei Muskeln und Drüsen,<br />

einen ungünstigen Einfluss auf den Stoffwechsel und die Ernährung<br />

ausüben kann. Vorzugsweise bei den mehrschichtigen Epithelien und<br />

allen Bindesubstanzen werden wir Hypertrophien auf entzündlicher<br />

Basis erwarten dürfen. Nun, für die geschichteten Epithelien der<br />

Epidermis liefern gar manche chronische Hautkrankheiten, z. B. die<br />

Ichthyosis, dann auch die spitzen Condylome und viele Warzen,<br />

für die der Schleimhäute jeder chronische Pharynx und besonders<br />

Vaginalkatarrh den Beweis, dass es daselbst eine entzündliche<br />

Hypertrophie giebt, die dann gewöhnlich mit einer gleichzeitigen<br />

Massenzunahme der bindegewebigen Grundlage Hand in Hand geht.<br />

Was unter diesen Umständen entsteht, ist eine ächte Hypertrophie,<br />

d. h. eine Verdickung des Epithelstratum mit vollständiger<br />

Erhaltung des histologischen Typus, indem lediglich die Zahl<br />

der übereinandergeschichteten Zelllagen vergrössert ist. Indess ist<br />

auch ein anderes Verhalten möglich und kommt oft genug vor, näm­<br />

lich das Auswachsen des Epithels und die Bildung neuer Zelllagen<br />

in abnormer Richtung. Im Grunde ist ja schon die epitheliale<br />

Ueberhäutung granulirendcrSubstanzvcrluste eine, wenn auch erwünschte,<br />

so doch in ahnormer Richtung geschehende Epithelneubildung. Indess<br />

haben wir neuerdings noch viel überraschendere Thatsachen über ab-<br />

TD<br />

normes Epithel wachsthum in Folge entzündlicher Hyperämie kennen<br />

gelernt. Machen Sie in die Cornea eines Kaninchens einen scharfen,<br />

senkrecht auf ihre Fläche geführten Einschnitt, so pflegt bis zum<br />

nächsten oder zweiten Tage darauf die Anfangs ein Wenig klaffende<br />

Spalte durch eine vollkommen durchsichtige Substanz geschlossen zu

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