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I. Herz.

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182 Pathologie der Circulation.<br />

die rothen Blutkörperchen reichlicher vertreten sind, als in dem künstlich<br />

erzeugten Pfropf innerhalb der Vene oder Arterie, so wollen Sie<br />

bedenken, dass die Bewegung, welche der peitschende Fischbeinstab<br />

im Glase bewirkt, doch in keiner Weise an Gleichmässigkeit mit derjenigen<br />

zu vergleichen ist, welche dem Blut durch die Circulation in<br />

den Gefässen des lebenden Organismus ertheilt wird. Gerade diesen<br />

Thrombusversuch aber hatte ich vorzugsweise im Sinn, als ich Ihnen<br />

die Bestätigung der neuesten Schmidt sehen Anschauungen über das<br />

Wesen der Blutgerinnung durch die Pathologie in Aussicht stellte.<br />

Denn prägnanter kann meines Erachtens die Rolle, welche die farblosen<br />

Blutkörperchen bei der Gerinnung spielen, gar nicht demonstrirt<br />

werden, als eben durch dieses Experiment, bei dem das beobachtende<br />

Auge Hand in Hand mit dem Verschwinden und Untergehen zahlreicher<br />

farbloser Blutkörperchen die Umwandlung des flüssigen Aggregatzustandes<br />

in einen festen verfolgen kann.<br />

Sobald Sie Sich nun diese Entstehungsgeschichte der Thromben<br />

vergegenwärtigen, so werden Sie ohne Weiteres ableiten können, wann<br />

und unter welchen Bedingungen Sie einen weissen und wann einen<br />

rothen Thrombus finden müssen; die dritte Art, der gemischte<br />

Thrombus, ist ja im Grunde nicht dem Wesen nach verschieden von<br />

dem weissen, von dem er lediglich durch eine gewisse Zahl miteingeschlossener<br />

rother Blutkörperchen differirt. Wo immer noch eine Circulation<br />

erhalten ist, während der Thrombus abgeschieden wird, da<br />

entsteht immer nur ein weisser oder höchstens ein gemischter. Daraus<br />

folgt, dass alle die Thromben, welche in Folge von Wandveränderung<br />

in grösseren Gefässen abgesetzt werden, weisse sein müssen, ebenso<br />

alle auf Fremdkörpern, auf entzündeten Klappen, dann auch alle fortgesetzten<br />

Pfropfe. Aber das Gebiet des weissen Thrombus geht noch<br />

weiter. Denn auch die Pfropfbildung, durch welche der Verschluss<br />

einer Gefässverletzung zu Stande kommt, muss nothwendig eine ungefärbte<br />

sein, da, wenn irgendwo, es sich hier um Gerinnung bei<br />

strömendem Blute handelt, und endlich ist es ganz wohl denkbar,<br />

dass in den Fällen, wo nur ein Theil der einen Gefässquerschnitt<br />

passirenden Blutmasse in Stillstand gerathen ist, wie bei der maran­<br />

tischen Thrombose der Venenklappen und der Recessus zwischen den<br />

Fleischbalken des <strong>Herz</strong>ens, gleichfalls der Pfropf ein weisser oder<br />

doch gemischter wird. Wenigstens lehrt die Erfahrung constant, dass<br />

dem so ist: die globulösen Vegetationen sind immer ungefärbt, und<br />

auch die Venenklappenthromben sind weit davon entfernt, roth zu

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