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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 207<br />

den sein, finden Sie zwar Ascites, aber in der Regel nichts Abnormes<br />

an der Leber. Doch hat das seinen guten Grund. Denn die Capil­<br />

laren der Leberacini werden bekanntlich nicht blos von der Pfortader,<br />

sondern auch von der Leberarterie gespeist; aus den Capillaren der<br />

letzteren sammeln sich kleine Venen, welche als sogenannte innere<br />

Pfortaderwurzeln in die V interlobulares einmünden. Wird nun<br />

aus irgend einem Grunde der Zufluss des Pfortaderblutes zu einer oder<br />

etlichen Interlobularvenen gesperrt, so bleibt immer noch der aus den<br />

inneren Pfortaderwurzeln, der dann ausreichend ist, Nekrose des<br />

Organs und alle schweren Circulationsstörungen in den Leberinseln<br />

hintanzuhalten 24<br />

Auch in den Lungen fehlt eine derartige, durch die Gefäss-<br />

einrichtung gegebene Ausgleichsniöglichkeit nicht ganz; denn wie<br />

noch neuerdings wieder durch eine sehr sorgfältige Untersuchung in<br />

J. Arnold's Laboratorium dargethan worden ist 23 , stehen die Ver­<br />

ästelungen der A. pulmonalis mit denen der Bronchialarterien in<br />

mannigfachen anastomosirenden Verbindungen, und selbst von den<br />

auf der Pleura und in dem Mediastinum sich verbreitenden Arterien<br />

wird noch Blut dem pulmonalen Gefässsystem zugeführt. Indess wird<br />

durch die Thatsache der sofort tödtlichen Wirkung ausgedehnter Ver­<br />

stopfungen des Pulmonalarteriensystems deutlich genug bewiesen,<br />

dass alle diese Verbindungen auch nicht entfernt ausreichen, die zur<br />

Unterhaltung des Kreislaufs nothwendige Blutbewegung durch die ge­<br />

sammten Lungen zu ermöglichen. Wohl aber mag — mit Rücksicht<br />

auf die Abwesenheit jeglicher arterieller Anastomosen der Pulmonal-<br />

arterienäste untereinander — daran gedacht werden, ob es nicht<br />

jenen Verbindungen,zuzuschreiben ist, dass so häufig Pröpfe in klei­<br />

neren oder grösseren Aesten der Pulmonalis getroffen werden, ohne<br />

dass hinter ihnen irgend Etwas auf eine Kreislaufstörung deutete?<br />

Das ist freilich nicht jedesmal der Fall; vielmehr findet man oft<br />

genug hinter einer Verstopfung eines Lungenarterienzweiges den ty­<br />

pischesten hämorrhagischen Infarct, wie er nicht schöner har-<br />

moniren könnte mit dem tödlichen Effect der Embolie des Stammes.<br />

Um aber das Ganze noch räthselhafter erscheinen zu lassen, ist es<br />

sogar ganz gewöhnlich, dass in ein und derselben Lunge eine Anzahl<br />

Emboli stecken, hinter denen das Lungengewebe intact, und einer<br />

oder einige, hinter denen es infarcirt ist, ohne dass die Emboli sich<br />

irgendwie ihrer Natur nach von einander unterscheiden. Auf das<br />

Vorhandensein oder Fehlen arterieller Anastomosen kann das nicht

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