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I. Herz.

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Oertlicher Tod, Nekrose. 559<br />

scher, syphilitischer, typhöser etc. Nekrosen im Digestionskanal, in<br />

den Genitalien und Harnwegen, in Bronchien und Lungen, von denen<br />

hernach Nichts mehr Zeugniss ablegt, als die strahligen, vertieften,<br />

eingezogenen Narben, die in der pathologischen Anatomie als ..Nar­<br />

ben mit Defect" unterschieden werden. Denn in dem Defect liegt<br />

das eigentlich Charakteristische für die Narben nach Nekrosen, so­<br />

bald letztere wenigstens nicht gar zu geringfügig waren, und es muss<br />

darin liegen, weil, wie Sie wissen, das Regenerationsvermögen der<br />

verschiedenen Gewebe nur ein beschränktes ist.<br />

Doch dieselbe Dissection des Abgestorbenen, welche wir soeben<br />

als günstigen Ausgang der Nekrose kennen gelernt haben, kann unter<br />

Umständen auch verhängnissvoll werden. Wenn nämlich der Se­<br />

quester an die Oberfläche einer serösen Höhle grenzt, so wird die<br />

Auslösung desselben nothwendig eine schwere, in der Regel eitrige<br />

Entzündung der Serosa zur Folge haben. So entsteht die eitrige<br />

Pleuritis nach Dissection peripherer Lungeninfarcte oder bei peripheren<br />

Lungenbrandherden, so die tödtliche Peritonitis bei dissecirten Milz-<br />

infareten, bei typhöser Nekrose einer Mesenterialdrüse, bei typhösen<br />

und diphtherischen Darmgeschwüren, wenn die Nekrose bis in die<br />

Serosa hineinreicht, und hei Darmnekrosc in Folge von Incarceration<br />

oder Invagination, so endlich die eitrige Pachy- und Leptomeningitis<br />

bei Nekrose und Caries des Felsenbeins mit Durchbruch nach innen.<br />

Wird so die Nekrose nicht selten durch die seeundäre oder, wenn<br />

Sic wollen, tertiäre Entzündung verderblich, so ist Ihnen ein zweiter<br />

Modus, durch den sie einen schlimmen Ausgang herbeiführen kann,<br />

aus unseren früheren Erörterungen bekannt. Denn Sie erinnern Sich,<br />

dass wir der Gangrän unter den Ursachen echter Hämorrhagien<br />

per rhexin begegnet sind, zu denen es dann kommt, wenn die Ne­<br />

krose auf Gefässe übergreift, sie so zu sagen anfrisst, welche nicht<br />

zuvor thrombosirt sind. Tödtliche Blutungen durch Diabrose der<br />

A. lienalis oder eines grossen Astes derselben beim einfachen Magen­<br />

geschwür sind das eclatanteste Beispiel dafür, während manche von<br />

den Blutungen aus jauchenden Uteruskrebsen etc., wenn auch weniger<br />

heftig, doch nicht minder hierhergehören.<br />

Schliesslich darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass nicht blos<br />

örtliche, so zu sagen, zufällige Accidentien die Nekrose für den Or­<br />

ganismus verderblich machen, sondern dass dieselbe auch noch in<br />

ganz anderer Weise demselben gefährlich werden kann, nämlich durch<br />

eine directe Vergiftung mit infectiösen Stoffen. Bei welcher

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