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I. Herz.

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624<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

den Venen, sowie an den Lungenarterien pflegt es etwas der Sklerose<br />

der Körperarterien Analoges nur andeutungsweise zu geben; wo aber<br />

ausnahmsweise die Verdickung der Intima in diesen beiden Gefässarten<br />

einen höheren Grad erreicht, so stellt sich sehr bald auch hier<br />

die Deposition von Kalksalzen ein. Dass aber in den halbknorpligen<br />

Plaques und den sonstigen Verdickungen der Arteriosklerose wirklich<br />

das mehrbetonte Moment des erloschenen oder doch hochgradig verringerten<br />

Stoffwechsels eine bestimmende Rolle spielt, das lässt sich<br />

an ihnen durch die mikroskopische Prüfung in präciser Weise demonstriren;<br />

denn wie Weigert 2 " schon gelegentlich hervorgehoben und<br />

Ward well sich durch eine ausgedehnte Untersuchungsreihe hier in<br />

unserm Institut überzeugt hat, so fehlen inmitten der sklerosirten<br />

Stellen niemals kleinere oder grössere, kernlose Abschnitte, innerhalb<br />

deren das Gewebe der Coagulationsnekrose verfallen ist.<br />

Hiernach dürfte sich die so auffällige Betheiligung des Arteriensystems<br />

an den senilen Verkalkungen zum grossen Theil daraus erklären, dass<br />

mit dem zunehmenden Lebensalter die endarteriitischen und atheromatösen<br />

Veränderungen, kurz die Arteriosklerose immer häufiger wird<br />

und eine immer ausgedehntere Verbreitung erfährt. Was aber die<br />

Petrification der Media der Arterien und besonders der Muskelfasern<br />

anlangt, so dürfte es auch hier nicht zu gewagt, sein, auf eine<br />

Schwächung, so zu sagen, Erschöpfung ihrer Lebensenergie zu recurriren,<br />

wie ja auch ihre Elastieität im Alter erheblich verringert ist;<br />

jedenfalls findet man in der Media der Arterien alter Leute stets eine<br />

kleinere oder grössere Anzahl von kernlosen, coagulationsnekrotischen<br />

Muskelfasern. Dass bei alledem der unaufhörliche Wechsel zwischen<br />

Dehnung und Zusammenziehung, sowie der viel grössere Binnendruck,<br />

dem die Arterienwände ausgesetzt sind, eine Rolle spielt, ist zweifellos,<br />

und wird durch die Vorliebe, mit der die Abgangs- und Theilungsstellen<br />

der Arterien zuerst sklerosiren und dann verkreiden, zur Evidenz<br />

bewiesen: eine tiefere Einsicht in diesen Zusammenhang ist uns<br />

freilich zur Zeit noch verschlossen. Sollte aber Jemand von Ihnen<br />

gegen diese meine Deductionen die Verkalkung der Glomeruli<br />

ins Feld führen, die weder Vasa vasorum, noch Muskelfasern haben,<br />

so hat es mit deren Verkalkung auch eine völlig andere ßewandtniss.<br />

Denn die Erdsalze, welche auf den Gefässknäueln der Bowmaivschen<br />

Kapseln sich ablagern, sind gar nicht aus dem gewöhnlichen Transsudat,<br />

sondern aus dem Harn ausgefallen, und haben deshalb durchaus<br />

dieselbe Bedeutung, wie der Kalkinfarct der Pyramiden oder

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