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I. Herz.

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Entzündung. 353<br />

aus solcher Scheidung zu ersehen vermag. Ueberlegen wir, was wir<br />

in dieser Beziehung schon haben feststellen können, so werden Sic<br />

Sich sofort erinnern, wie ungleiche Zeiträume zwischen der Ein­<br />

wirkung der Entzündungsursache und dem Ausbruch der Entzün­<br />

dung verstreichen können. Tauehen Sie eine Hundepfote, ein Kanin­<br />

chenohr in heisses Wasser, so beginnt nach wenigen Minuten die<br />

speeifisehe Circulationsstörung und die Steigerung der Transsudation,<br />

und keine Viertelstunde dauert es, bis alle cardinalen Symptome der<br />

Entzündung in optima forma ausgebildet sind; bestreichen Sie da­<br />

gegen die Pfote mit Crotonöl oder bringen Sie vollends einen infec­<br />

tiösen Pfropf in die Mittelartcrie eines Kaninchenohrs, so können<br />

Sie viele Stunden lang nicht die geringste Aenderung an dem Ver­<br />

halten der Gefässe des Organs wahrnehmen. Aber Sie wissen auch,<br />

wie das zusammenhängt; es kommt Alles darauf an, wie rasch die<br />

entzündungserregende Schädlichkeit die Gefässwände erreicht, und ob<br />

sie dann im Stande ist, in kurzer oder erst in langer Zeit dieselben<br />

so weit zu alteriren, dass daraus die entzündliche Circulationsstörung<br />

resultirt; wobei freilich auch individuelle Eigenthümlichkeiten der<br />

Gefässwände selbst die zeitliche Entwicklung der Alteration beein­<br />

flussen mögen. Nicht anders ist es mit dem weiteren Verlauf. So<br />

lange die entzündliche Ursache vorhanden ist, dauert auch<br />

die Entzündung; mit dem Wegfall der Ursache schwindet, wenn<br />

überhaupt eine Restitution erfolgt, auch bald die Entzündung. Eine<br />

Verbrennung massigen Grades heilt immer rasch, und wenn ein Fremd­<br />

körper ausgestossen oder ein Aetzschorf entfernt ist, hört sehr bald die<br />

Entzündung auf; eine Wundfläche dagegen granulirt so lange, als sie<br />

eben noch Wunde ist, und sitzt ein Fremdkörper in der Tiefe und<br />

so. dass er nicht ausgestossen werden kann, so zieht die Entzündung<br />

um ihn sich sehr lange hin. Dabei ist aber noch Eines zu berück­<br />

sichtigen. Damit die Entzündung anhalte, braucht nicht das ur­<br />

sprüngliche entzündungserregende Agens fortzudauern, sondern das<br />

wird auch dann der Fall sein, wenn im Laufe der Entzündung, vielleicht<br />

durch sie selber neue Schädlichkeiten, neue Entzündungsursachen in<br />

Wirksamkeil getreten sind. Auch für Vorgänge der letzteren Art haben<br />

wir im Früheren gute Beispiele kennen gelernt, Die seeundäre Infec-<br />

tion eines Wundsecrets, eines Exsudats bewirkt nothwendig, dass die<br />

Entzündung so lange anhält, als die abnormen durch die Infection<br />

bewirkten Zersetzungen; und wenn in diesen Fällen das inficirende<br />

C 'ihn he im, Allgemeine Pathologie. '_'. Aufl. S>Q

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