12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

188<br />

Pathologie der Circulation.<br />

Verhältnisse gesetzt, indess kann auch er zu den günstigen Metamorphosen<br />

des Thrombus gerechnet werden, schon weil dadurch einer<br />

Erweichung desselben für alle Zeiten vorgebeugt ist.<br />

Denn die Erweichung eines Thrombus ist derjenige Ausgang,<br />

welcher mit gutem Recht von den Aerzten und Chirurgen immer am<br />

meisten gefürchtet wird. An und für sich hat es ja nichts Befremdendes,<br />

dass ein Pfropf, wenn er sich nicht organisirt, nach einiger<br />

Zeit an Consistenz einbüsst, und wirklich gehört es zu den alltäglichsten<br />

Vorkommnissen, dass insbesondere die innersten Schichten<br />

eines Thrombus, die am weitesten von der Gefässwand entfernt sind,<br />

in eine dünnbreiige, schmierige Flüssigkeit verwandelt sind. Ist der<br />

betreffende Thrombus ein rother, so findet man auch eine rothe<br />

Flüssigkeit, die sich vom normalen Blute durch den mehr braunen<br />

Ton und besonders dadurch unterscheidet, dass bei der mikroskopischen<br />

Untersuchung intacte biconcave rothe Blutkörperchen darin nicht<br />

mehr nachgewiesen werden können; ist der erweichte Thrombus dagegen,<br />

wie gewöhnlich, weiss oder gemischt, so hat die daraus entstandene<br />

Flüssigkeit auch eine gelblichweisse bis gelbröthliche Färbung,<br />

und erinnert um so mehr an Eiter, als nicht bloss ihre rahmartige<br />

oder zähschleimige Consistenz, sondern auch die Gegenwart von mehr<br />

oder weniger zahlreichen Rundzellen bei der mikroskopischen Untersuchung<br />

beiden Flüssigkeiten eine unverkennbare Aehnlichkeit untereinander<br />

verleiht. Dass das Innere eines Pfropfes in dieser Weise<br />

erweicht und geschmolzen ist, kann in sehr vielen Fällen der tastende<br />

Finger vermöge des Gefühls der Fluctuation besser erkennen,...als., die<br />

genaueste Besichtigung; denn sehr oft unterscheiden sich die äusseren<br />

Schichten in Nichts von einer soliden und derben Thrombusmasse,<br />

und erst beim Einschneiden wird die Flüssigkeit entdeckt. Ein derartiges<br />

Verhalten können Sie ungemein häufig in Venenthromben aller<br />

Art constatiren; ferner werden Sie die centrale Erweichung nur sehr<br />

selten in den globulösen Vegetationen des <strong>Herz</strong>ens vermissen, die ja<br />

davon früher auch den Namen der Eitercysten erhalten haben;<br />

auch in den Thromben der <strong>Herz</strong>ohren, ebenso in den grösseren thrombotischen<br />

Auflagerungen der <strong>Herz</strong>klappen ist sie etwas ganz Gewöhnliches,<br />

und endlich trifft man sie oft genug in den Parietalthromben<br />

der Aorta und andern grossen Arterien. In der entschiedenen Mehr­<br />

zahl dieser Fälle zeigt nun nicht bloss die Oberfläche des Thrombus,<br />

sondern auch die Lokalität, an der derselbe sitzt, sei es nun Vene<br />

oder Arterie oder auch <strong>Herz</strong>wand, nichts irgendwie Auffälliges oder

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!