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I. Herz.

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Pathologie der Circulation.<br />

dabei das ergossene Blut in toto oder nur ein Theil davon coagulirt,<br />

so dass noch ein kleineres oder grösseres Quantum flüssig bleibt, das<br />

scheint wesentlich von der Localität des Blutergusses abzuhängen: eine<br />

frische Hirnhämorrhagie trifft man in der Regel in Gestalt eines voluminösen,<br />

zusammenhängenden Blutklumpens, ohne eine nennenswerthe<br />

Quantität flüssigen Blutes, während bei Hämorrhagien in seröse<br />

Höhlen oder in Gelenke 19 eine nicht unerhebliche Portion flüssig<br />

zu bleiben pflegt. Dieser flüssig bleibende Theil des Extravasats verschwindet<br />

nun in relativ kurzer Zeit durch Aufnahme und Wegführung<br />

in die Lymphbahnen, also mittelst einfacher Resorption. Von der<br />

Bauchhöhle aus — und gewiss auch der Brusthöhle — gelangt auf<br />

diese Weise ein so beträchtliches Quantum flüssigen Blutes mit unveränderten<br />

Blutkörperchen und in so kurzer Zeit in den D. thoracicus<br />

und damit in die Blutbahn zurück, dass auf diese Erfahrungen<br />

hin neuerdings eine Methode peritonealer Transfusion ausgebildet<br />

worden ist. Indess auch von den Blutergüssen in die Extremitäten<br />

ist in Orth's Institut gezeigt worden 20 , dass ein Theil des extravasirten<br />

Blutes mit Blutkörperchen regelmässig die Lymphdrüsen<br />

passirt und auf diese Weise wieder in den Kreislauf zurückkehrt,<br />

während allerdings ein anderer Theil des resorbirten Blutes in den<br />

Lymphdrüsen zurückgehalten wird und dort die gleich -zu beschreibende<br />

Metamorphose in Pigment durchmacht; dass aber grosse Mengen<br />

von rothen Blutkörperchen in den Lymphdrüsen durch längere Zeit<br />

bleiben, der Art, dass die letzteren dadurch bedeutend geschwollen<br />

und im Innern ein blutig- bis schwarzrothes Ansehen erhalten, das<br />

geschieht, wie es scheint, nur sehr selten 21 . Auch das coagulirte Extravasat<br />

nimmt allmählich an Volumen ab, indem die wässrigen Bestandtheile<br />

desselben successive resorbirt werden. Dadurch wird die<br />

ganze Masse mehr dicht, compact, Daran hindert auch die Gerinnung<br />

nicht, weil auch sie keine bleibende ist; der fibrinöse Antheil<br />

des Ergusses verflüssigt sich vielmehr bald und verfällt dann der<br />

gleichen Resorption. Auch was von farblosen Blutkörperchen im<br />

Extravasat Anfangs vorhanden ist, hält sich nicht; viele zerfallen<br />

zweifellos schon bei der Coagulation, die noch übrigen scheinen regelmässig<br />

den Blutkuchen zu verlassen, vielleicht ausgepresst, vielleicht<br />

durch spontane Locomotion. Das ganze Interesse knüpft sich damit<br />

an das Geschick der rothen Blutkörperchen, das in der That sehr<br />

verschieden sich gestalten kann. Während nämlich viele von ihnen<br />

auch jetzt noch vom Lymphstrom fortgeführt werden, entfärbt eine

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