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I. Herz.

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Entzündung.<br />

merk auf die Begründung einerseits der Hyperämie, andererseits der<br />

Verlangsamung des Blutstroms gerichtet, von der man schon lange<br />

2 Cd><br />

gcwusst hat, dass sie in den Capillaren zuweilen selbst bis zur Stag­<br />

nation sich steigert. Die neuristisch-humorale Entzündungstheorie<br />

existirt in zwei Modifikationen, einer ischämischen und einer pa­<br />

ralytischen. Nach jener, die von Cullen, Eisenmann 17 , J. Heine 10<br />

und besonders detaillirt von Brücke 19 entwickelt worden ist, soll es<br />

eine durch die Erregung sensibler Nerven hervorgerufene rellectorische<br />

Verengerung der zuführenden Arterien eines Körpertheils sein, welche<br />

die weitere Circulationsstörung, besonders die Stromverlangsamung in<br />

den Capillaren, nach sich ziehe; nach der zweiten, die niemand voll­<br />

ständiger ausgebildet hat, als Heule 20 , sollte es im Gegentheil eine<br />

rellectorische Erschlaffung und Erweiterung der Arterien sein,<br />

durch welche die Entzündungshyperämie bedingt sei. Nun, dass beide<br />

Theorien nicht ausreifdien, die entzündliche Circulationsstörung ver­<br />

ständlich zu machen, bedarf für uns keines besonderen Beweises. Die<br />

Arterienverengerung kann, wie Sie wissen, nur Anämie, in den höch­<br />

sten Graden Nekrose, resp. unter geeigneten Nebenbedingungen hä­<br />

morrhagische Infarcirung erzeugen, und von der Wallungshyperämie<br />

habe ich Ihnen soeben erst wieder nachdrücklich betont, dass sie nur<br />

ausnahmsweise eine Vermehrung der Transsudation, für gewöhnlich<br />

hingegen Nichts einem Entzündungstumor Aehnliches bewirken kann.<br />

Aber wir wissen jetzt auch, wie es möglich gewesen, dass so aus­<br />

gezeichnete Beobachter wie die genannten, in anscheinend so hand­<br />

greifliche Irrthümer verfallen sind: sie haben die Circulationsstörungen,<br />

welche unmittelbar auf einen entzündungserregenden Ein­<br />

griff sich einstellen, nicht scharf von den eigentlich ent­<br />

zündlichen auseinandergehalten. Es ist ganz richtig, dass, wenn<br />

irgend ein schwächer oder stärker eingreifender sog. Reiz irgendwo<br />

applicirt wird, hinterher zuweilen Contraction der Arterien, andere<br />

Male Erweiterung und noch andere Male erst Verengerung und dann<br />

Dilatation der Arterien erfolgt, und es mag ganz interessant sein, die<br />

Bedingungen zu eruiren, unter denen das Eine oder das Andere erfolgt,<br />

wie dies neuerdings in einer sehr fleissigen Arbeit von Saviotti 21<br />

geschehen ist; mit der Entzündung aber haben diese Phäno­<br />

mene Nichts zu thun. Denn es lässt sich in der positivsten Weise<br />

zeigen, dass sie vorhanden sein können, ohne nachfolgende Entzün­<br />

dung, und dass, was noch schlagender ist, die Entzündung sehr oft<br />

eintritt, ohne dass sie vorangehen. Wenn Sie eine Stelle der Frosch-

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