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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 201<br />

gewisse Zeit, die von einigen Minuten bis zu ganz beträchtlichen Zeit­<br />

räumen, selbst etlichen Tagen, schwanken kann. Aus diesem Grunde<br />

sind Thrombosen in Arterien günstigere Ereignisse, als Embolien,<br />

wenigstens als total obturirende Embolien; denn die partiell ver­<br />

stopfenden können ja in dieser Beziehung nicht anders wirken, als<br />

langsam entstehende Thrombosen. Bei letzteren ist Zeit genug vor­<br />

handen, dass die kleine Collaterale allmählich sich der Art erweitern<br />

kann, dass der betreffende Körpertheil niemals des arteriellen Blutes<br />

entbehrt oder nur weniger davon bekommt, als er bedarf. Wenn da­<br />

gegen ein Embolus sofort und von vornherein die Arterie vollkommen<br />

verlegt, in die er gefahren ist, so muss, falls die vorhandenen Col­<br />

lateralen unzureichend sind, nothwendig ein Zeitraum eintreten, wäh­<br />

rend dessen die Versorgung des Theils mit arteriellem Blute hinter<br />

der Norm zurückbleibt; letzterer muss, mit einem Wort, anämisch<br />

werden. Von dem Grade dieser Anämie einerseits, andererseits von<br />

der besonderen Einrichtung der betreffenden Organe und ihrer Ge­<br />

fässe, insbesondere deren Widerstandsfähigkeit oder Verletzlichkeit,<br />

wird es abhängen, ob und welche anderweite Nachtheile sich daraus<br />

entwickeln.<br />

Anämie muss auch die Folge sein, wenn in einer Endarterie<br />

ein Thrombus sitzt, der ihr Lumen nicht vollständig verlegt, während<br />

jede total obturirende Pfropfbildung daselbst den Effect ausüben muss,<br />

der Ihnen von der Erörterung der Folgen des Verschlusses von End­<br />

arterien geläufig ist 21 . Falls nämlich das Individuum, bei dem dies<br />

Accidens sich zugetragen, lange genug lebt, entsteht hinter dem Pfropf<br />

entweder eine einfache Nekrose oder eine solche, combinirt mit<br />

Anschoppung, und Folge dessen eine blutige Infarcirung; was von<br />

beiden eintritt, das hängt, wie Sie Sich erinnern, davon ab, ob in<br />

den betreffenden Venen Klappen vorhanden sind, welche den Rück­<br />

strom hindern, oder ob anderweite hemmende Momente sich der An­<br />

schoppung von dort oder den Capillaren her entgegenstellen oder<br />

nicht. Das Eine aber möchte ich noch ausdrücklich betonen, dass<br />

es gerade in den Endarterien völlig irrelevant ist, ob die Verstopfung<br />

durch lokale oder fortgesetzte Thrombose, oder ob sie durch Embolie<br />

bewirkt worden ist. Ausgleichsbedingungen existiren hier nicht, und<br />

so läuft der Unterschied zwischen Thrombose und Embolie einzig und<br />

allein darauf hinaus, dass bei jener die Folgen sich allmählich ent­<br />

wickeln, bei dieser plötzlich in Scene treten. Der Theil, in dessen zu­<br />

führenden Endarterien sich ein langsam wachsender Thrombus etablirt,

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