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I. Herz.

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Entzündung.<br />

dem Ende am besten des expressen Versuchs. Die Anstellung desselben<br />

hat keinerlei Schwierigkeit. Sie brauchen ja nur die Gefässe<br />

eines Körpertheils der Luft zu exponiren, indem Sie die schützenden<br />

Decken von ihnen entfernen; wenn Sie dazu einen durchsichtigen Theil<br />

wählen, so steht der mikroskopischen Beobachtung Nichts im Wege.<br />

Das Einfachste ist, bei einem curaresirten Frosche den Darm aus<br />

einer seitlichen Bauchwunde hervorzuziehen und das sorgfältig auf<br />

einem geeigneten Objectträger ausgebreitete Mesenterium unter das<br />

Mikroskop zu bringen; oder Sie legen in der papillären Fläche der<br />

Froschzunge durch Abtragung der Papillen mittelst eines flachen<br />

Scheerenschnitts eine Wunde an, in deren Grund dann auch eine Anzahl<br />

grösserer und kleinerer Gefässe freigelegt sind. Keinerlei weiteren<br />

Eingriffs bedarf es hinfort; im Gegentheil, je sorgfältiger Sie das Präparat<br />

vor allen störenden Zwischenfällen, als Verunreinigung durch<br />

Blutung, als Zerrung oder Vertrocknung, bewahren, um so regelmässiger<br />

wird eine Folge der Erscheinungen ablaufen, die wohl geeignet<br />

sind, Ihre volle Aufmerksamkeit zu fesseln 1 .<br />

Das Erste, was Sie an den blossliegenden Gefässen eintreten<br />

sehen, ist^eine_Er\veiterung derselben, und zwar dilatiren sich zuerst<br />

die Arterien, demnächst die Venen, am wenigsten die Capillaren.<br />

Mit der Erweiterung, die allmählich sich entwickelt, im Zeitraum von<br />

15—20 Minuten aber gewöhnlich schon ein beträchtliches Maass,<br />

öfters mehr als das Doppelte des ursprünglichen Durchmessers, zu<br />

erreichen pflegt, mit dieser, sage ich, beginnt dann im Mesenterium<br />

alsbald eine Beschleunigung der Blutbewegung, am auffälligsten<br />

wieder in den Arterien, jedoch erheblich genug auch in den Venen<br />

und Capillaren. Doch hält die Beschleunigung des Blutstroms niemals<br />

lange an, sondern früher oder später, nach einer halben oder ganzen<br />

Stunde, zuweilen schon nach kürzerer, zuweilen erst nach längerer<br />

Zeit, macht dieselbe ganz constant einer ausgesprochenen Verlangsamung<br />

der Stromgeschwindigkeit Platz, welche mehr oder weniger<br />

unter das normale Maass heruntergeht und fortan nicht mehr verschwindet,<br />

so lange die Gefässe in ihrer exponirten Lage verbleiben.<br />

Dies der Hergang bei dem Mesenteriumsversuch, wo zugleich mit den<br />

Gefässen des Mesenterium auch die Endausbreitung derselben im Darm<br />

blosgelegt wird. In der Zungenwunde dagegen fehlt öfters die Beschleunigung<br />

ganz; und von vorn herein gesellt sich zu der<br />

Erweiterung, Hand in Hand mit ihr sich entwickelnd, die Stromverlangsamung<br />

— wenigstens dann, wenn durch die W r unde nicht<br />

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