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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 191<br />

ihrer Ansiedelung und ihrer Vermehrung im lebenden menschliehen<br />

oder thierischen Organismus ab. Nun lässt die besonders von Nägeli<br />

durch experimentelle Prüfung festgestellte Thatsache, dass bei gleich­<br />

zeitigem Vorkommen mehrerer Arten von Spaltpilzen in derselben<br />

Nährflüssigkeit gewöhnlich nur eine derselben zu stärkerer Ent­<br />

wicklung kommt, keinen Zweifel übrig, dass die Lebensenergie der<br />

verschiedenen Schizomyceten eine sehr ungleiche ist; und es ist<br />

nur eine einfache Consequenz hiervon, dass zwar manche, aber keines­<br />

wegs alle Arten von Spaltpilzen im lebenden Körper fortkommen.<br />

Zu denen, die hierzu befähigt sind, gehören die eigentlichen Fäulniss-<br />

bacterien nicht, und obwohl sie in der Höhle des Verdauungskanals<br />

jederzeit in zahllosen Massen existircn, so findet man sie niemals<br />

unter physiologischen Verhältnissen in den Geweben oder Gefässen<br />

des Organismus. Das wird erst anders, wenn einzelne Körpertheile<br />

aufgehört haben zu leben, nekrotisch geworden sind; denn es ist, wie<br />

Sie später hören werden, sogar etwas sehr Gewöhnliches, dass in<br />

denselben Fäulnissbacterien sich einnisten und aufs Lebhafteste sich<br />

fortentwickeln. Da aber ein Thrombus ein durch das Absterben farb­<br />

loser Blutkörperchen entstandenes Material ist, in dem der lebendige<br />

Stoffwechsel sicherlich erloschen ist, so steht a priori dem Nichts<br />

entgegen, dass in ihm Fäulnisspilze sich einnisten und vermöge ihrer<br />

Weiterentwicklung ihre speeifischen chemischen Wirkungen ausüben.<br />

Indessen sind die Spaltpilze, welche man in einem in gelbe oder<br />

puriforme Erweichung übergegangenen Thrombus findet, nur sehr<br />

ausnahmsweise die seit Ehrenberg als Bacterium termo bezeichneten<br />

Stäbchen, welche mit gutem Grund als die echten Fäulnisserreger<br />

betrachtet werden dürfen; was davon getroffen wird, gehört vielmehr<br />

in der Regel zu derjenigen Gruppe, welche man heute als Kugel-<br />

bacterien oder zweckmässiger noch als Mikrokokken zu bezeichnen<br />

pflegt. Es sind dies runde Körnchen, deren Grösse gewissen Schwan­<br />

kungen unterliegt, immer aber sehr winzig ist; ihr feineres Verhalten<br />

kann man aufs Bequemste in jedem faulenden Fleischinfus studiren,<br />

wo Sie dieselben niemals vermissen werden, obwohl sie, wie Sie wohl<br />

bemerken wollen, die Erreger der Fäulniss nicht darstellen. Bei der<br />

Durchmusterung eines Tropfens solcher Flüssigkeit linden Sie zahllose<br />

einzelne Mikrokokken, dann sehr viele zu zweit oder mehrere zu<br />

kleinen Ketten aneinandergereiht und endlich dichtgedrängte Haufen<br />

von ihnen, die durch eine Art gallertiger Masse zusammengehalten<br />

werden. Diese Haufen, welche von F. Colin den Namen Zoogloea

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