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I. Herz.

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198<br />

Pathologie der Circulation.<br />

Nachdem wir bis hierher die verschiedenen Schicksale eines<br />

Thrombus verfolgt haben, tritt jetzt die weitere Aufgabe an uns<br />

heran, die Bedeutung der Thrombose und Embolie für den Organismus<br />

zu erörtern. Naturgemäss fassen wir zuerst den rein mechanischen<br />

Effect für die Circulation ins Auge, und zwar um so mehr,<br />

als gerade diese Seite der Frage für uns, die wir so eingehend mit<br />

den örtlichen Kreislaufsstörungen uns beschäftigt haben, verhältnissmässig<br />

kurz zu erledigen ist. Ein Thrombus kann, wie ich nicht<br />

erst besonders auszuführen brauche, einem Widerstände in dem betreffenden<br />

Gefässe, in dem er sitzt, gleichgesetzt werden, und die<br />

mechanischen Effecte der Thromben laufen mithin auf die der abnormen<br />

Widerstandserhöhungen hinaus, deren höchster Grad, wie ihn<br />

der Verschluss der Gefässlichtung darstellt, durch den total obturirendcn<br />

Pfropf gegeben ist. Widerstandserhöhend wirken aber alle<br />

Thromben, gleichviel, ob sie fest und derb oder ob sie erweicht sind,<br />

einfach weil, wie auf der Hand liegt, durch die Erweichung doch<br />

niemals die physiologische Integrität der Gefässwand oder des Lumen<br />

hergestellt wird. Welches aber die Folgen der Widerstandserhöhungen<br />

für die Circulation sind, das ist Ihnen aus unseren früheren Betrachtungen<br />

vollkommen geläufig. Für die Venen zunächst wissen<br />

Sie, dass Alles davon abhängt, ob Ausgleichsbedingungen existiren,<br />

durch welche die nachtheiligen Wirkungen des abnormen Widerstandes<br />

compensirt werden. Sind, so konnten wir feststellen, anderweite genügende<br />

Bahnen vorhanden, welche das Blut aus dem Gefässbezirk<br />

abführen können, in dessen Abflusswege ein Widerstand sich eingeschaltet<br />

hat, so ist der letztere ein ganz unerhebliches Accidens.<br />

Fehlen dagegen solche, oder sind sie ungenügend, so tritt diesseits<br />

des Hindernisses Stromverlangsamung, Anstauung und Zusammendrängung<br />

der Blutkörperchen und Oedem ein, Alles um so intensiver,<br />

je stärker die Behinderung des Abflusses im Vergleich zum Zufluss,<br />

und bei sehr hochgradiger Stauung selbst mit Diapedesis rother Blutkörperchen<br />

complicirt. Wenn endlich durch den abnormen Widerstand<br />

aller Abfluss völlig und dauernd aufgehoben wird, so ist der Untergang<br />

des betreffenden Organs die unausbleibliche Folge.<br />

Wenden wir diese Erfahrungen nun auf die Venenthrombose an,<br />

so giebt es auch hier zahlreiche Fälle, in denen dieselbe ein für die<br />

lokale Circulation durchaus unschuldiges, ja gleichgiltiges Ereigniss<br />

ist. So wenn in einem Vcnenplexus etliche Zweige, oder wenn von<br />

zwei gleichlaufenden Venen eine thrombirt ist; hier stört selbst eine«

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