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I. Herz.

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Chronische Anämien.<br />

diese Thatsache keinen Aufschluss über das Wesen der essentiellen<br />

Anämien gewähren, sondern sie ist gewissermassen nur ein neues<br />

Zeichen des progressiv zum schlimmen Ausgang führenden Verlaufs.<br />

463<br />

Aber nehmen Sie selbst den klinischen Verlauf, die Kranken­<br />

geschichte und die Anamnese zu Hülfe, Sie werden auch dann<br />

manches Mal in Verlegenheit gerathen, ob Sie die Anämie für eine<br />

seeundäre oder essentielle halten sollen. Der Verlauf des Processes<br />

kann um deswillen die Entscheidung nicht bringen, weil einerseits die<br />

essentiellen Anämien heilen, andererseits auch die seeundären einen<br />

schlimmeren Ausgang nehmen können. Noch weniger aber vermag dies<br />

die Beobachtung des Patienten und die Feststellung der krankhaften<br />

Symptome, die er besonders an seinem Circulationsapparat darbietet.<br />

Denn die Wirkungen der einen wie der anderen Anämie auf den Or­<br />

ganismus und speciell auf den Kreislauf müssen nothwendig in den<br />

meisten Beziehungen der Art übereinstimmen, dass für gewöhnlich<br />

unter den diversen Fällen von Anämie keine anderen als graduelle<br />

Differenzen hervorzutreten pflegen. Was aber die Anamnese anlangt,<br />

so hat es freilich in sehr vielen Fällen nicht die geringste Schwierig­<br />

keit, in grossen Blutverlusten, vorausgegangenen langwierigen und<br />

schweren fieberhaften Krankheiten oder anderweitem abnormen Blut­<br />

verbrauch oder ungenügender Ernährung etc. die Ursachen der hoch­<br />

gradigen Anämie nachzuweisen, und hier wird Niemand Bedenken<br />

tragen, die Anämie als seeundäre zu betrachten. An essentielle<br />

Anämie denkt man dagegen, wenn dieselbe ganz schleichend und<br />

allmählich bei vorher ganz gesunden und kräftigen Individuen sich<br />

entwickelt ohne jeden erkennbaren Grund oder unter dem anscheinen­<br />

den Einfluss von Momenteu, die sonst keinen erheblichen Einfluss auf<br />

die Blutbeschaffenheit haben, wie Gravidität oder Puerperium und<br />

Lactation. Aber, wem) wir ehrlich sein wollen, was bedeutet dies<br />

„ohne Grund" und dies Recurriren auf sonst so unschuldige Momente<br />

Anderes, als dass wir die wahre Ursache der betreffenden Anämie<br />

bislang nicht kennen? Könnte es uns nicht auch hier so gehen, wie bei<br />

der idiopathischen und deuteropathischen <strong>Herz</strong>hypertrophie? Das Gebiet<br />

der ersteren hat sich mit unserer fortschreitenden Erkenntniss conti-<br />

nuirlich verkleinert: wer möchte heute bestimmen, ob nicht auch den<br />

essentiellen Anämien ein ähnliches Schicksal bevorsteht? Bereits liegt<br />

von Klebs 25 eine allerdings sehr aphoristische Mittheilung vor, dass er<br />

in einer Reihe von Fällen von perniciöser Anämie dieselben kleinen<br />

von ihm als Cercomonas globulus und C. navicula bezeichneten

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