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I. Herz.

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518 Pathologie der Ernährung.<br />

eines Theils aufgehoben ist, sondern auch die Circulation in ihm<br />

schwere Störungen erleiden muss, die wenigstens bei den äusseren<br />

Theilen nicht ohne schädliche Rückwirkung auf die Temperatur derselben<br />

bleiben kann, und Sie werden mir zugeben, es sind Gründe<br />

genug, die zur Vorsicht in der Deutung der Erscheinungen mahnen,<br />

welche im Gefolge von Innervationsstörungen sich einstellen.<br />

Prüfen wir nun unter dieser Reserve die klinischen und experimentellen<br />

Thatsachen, welche von den Autoren als Beweise für das<br />

Vorhandensein und den Einfluss trophischer Nerven beigebracht werden,<br />

so kann ich wenigstens mich dem Eindruck nicht entziehen, dass<br />

dieselben von sehr ungleicher Dignität sind. Von den Nerven wissen<br />

wir seit lange, dass wenn ihre Continuität unterbrochen wird, der<br />

periphere Stumpf regelmässig atrophirt. Aber auch für die<br />

Körpermuskeln sind im letzten Decennium eine grosse Reihe von,<br />

wie mir scheint, überzeugenden Erfahrungen gewonnen worden, denen<br />

zufolge sie einer, zuweilen sogar sehr beutenden Atrophie anheimfallen,<br />

wenn ihr nervöser Zusammenhang mit dem Rückenmark getrennt<br />

wird. Endlich ist es seit Bernard häufig gesehen worden,<br />

dass die Unterkieferdrüse des Hundes sich erheblich verkleinert,<br />

wenn der Stamm des Lingualis Quinti oder auch nur sein Drüsenast<br />

durchschnitten worden. Für diese Fälle, auf die ich eingehender im<br />

Kapitel von der Atrophie zu sprechen komme, dürfte ein echter<br />

und unzweifelhafter trophischer Einfluss bestimmter Nerven<br />

und Nervencentren sich nicht bestreiten lassen. Aber sie<br />

betreffen, wie Sie wohl bemerken wollen, ausser den Nerven selber<br />

gerade wieder Muskeln und Drüsen, d. h. solche Organe, die in morphologischer<br />

und functioneller Hinsicht so innig mit den Nerven verknüpft<br />

sind, dass sie gewissermassen als Endorgane derselben angesehen<br />

werden dürfen; und es können deshalb die aus ihnen gezogenen<br />

Schlüsse durchaus nicht schlechthin auf die übrigen Organe und Gewebe<br />

übertragen werden. Wie aber steht es bei diesen mit den angeblichen<br />

trophischen Nerveneinflüssen?<br />

Sehr zahlreiche und verschiedenartige Erfahrungen pflegen zum<br />

Beweise derselben citirt zu werden, Erfahrungen, die theils mittelst<br />

des Experiments an Thieren, theils auf dem Wege klinischer Beobachtung<br />

am Menschen gewonnen worden sind. Was zunächst die experimentellen<br />

Thatsachen anlangt, so begegnen uns unter diesen einige,<br />

die schon von früheren Erörterungen her uns wohlbekannt sind. Dazu<br />

rechne ich die Pneumonie nach Durchschneidung der Vagi beim

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