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I. Herz.

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Pathologie des Lymphstroms. Wassersucht. 483<br />

Damit der Lymphstrom in regelmässiger Weise vor sich gehe,<br />

muss vor Allem die normale Transsudation aus den Gefässen ge­<br />

schehen. An Beispielen, welche die directe Abhängigkeit des<br />

Lymphstroms von der Transsudation darthun. hat es in unseren<br />

bisherigeu Erörterungen nicht gefehlt. Sobald bei der venösen Stau­<br />

ung die Transsudation zunahm, wuchs auch der Lymphstrom, und<br />

ganz dasselbe zeigte sich bei der Entzündung; im Gegentheil versiegt<br />

der Lymphstrom, wenn wegen arterieller Ischämie die Transsudation<br />

aufhört, resp. auf ein Minimum reducirt wird, ivber die Transsu­<br />

dation ist bekanntlich nicht blos die Quelle der Lymphe, sondern<br />

auch die Ursache des Strömens derselben in den Lymph­<br />

gefässen; bei gewissen Thiergattungen giebt es Lymphherzen, beim<br />

Meerschweinchen hat Heller 1 an den Chylusgefässen des Mesenterium<br />

rhythmische Contractionen gesehen, bei den übrigen Säugern und<br />

besonders beim Menschen weiss man Nichts von derartigen Bewegungs-<br />

meehanisrnen im Lymphgefässsystem, sondern die einzige bekannte<br />

Kraft, welche die Lymphe vorwärts bewegt, ist die Spannungs­<br />

differenz zwischen den Anfängen der Lymphbahnen, mithin<br />

der Druck, unter welchem das Transsudat in die Gewebsmaschen ab­<br />

geschieden wird, und dem Ende jener, d. h. der Einmündungssteile<br />

des D. thoracicus in die V subclavia. Als Hülfskräfte für die Fort­<br />

bewegung wirken ausserdem, wie Sie wissen, die Muskelcontractionen<br />

und die diastolische Saugwirkung des <strong>Herz</strong>ens, sowie die inspirato­<br />

rische des Thorax; irgend Etwas aber von selbstthätiger Mitthülfe der<br />

Lymphgefässwände selber wissen wir nicht. Auf ihrem Wege passirt<br />

sämmtliche Lymphe etliche Lymphdrüsen, in denen derselben zweifel­<br />

los eine beträchtliche Menge von Lymphkörperchen beigesellt werden;<br />

von diesen aber ist es, wie ich Ihnen mehrfach betont habe, bis heute<br />

nicht ausgemacht, ob sie sammt und sonders in den Lymphdrüsen<br />

neu producirt werden, oder ob einige von ihnen farblose Blutkörper­<br />

chen sind, welche innerhalb der Drüsen aus den Gefässen extravasirt<br />

sind. Ueber die etwaigen anderweiten Veränderungen, welche die<br />

Lymphe durch die Passage durch die Drüsen erfährt, sind wir nicht<br />

unterrichtet. Dass wir übrigens guten Grund haben, die Höhlentranssudate<br />

als Analoga der Parenchymlymphe anzusehen, ist Ihnen<br />

aus der Physiologie wohlbekannt; die serösen Höhlen sind gleichsam<br />

rolossale Lymphspalten, deren Endothel gerade so die Fähigkeit be­<br />

sitzt, die Gerinnung der Lymphe hintanzuhalten, wie das der eigent-<br />

3t*

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